Samstag, 11. Februar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 17
Teil des Laurettawegs wird umgelegt
Von Gerhard Müller
Die Lauretta-Traumschleife wird von einem im Winter oft matschigen Teilstück eines Forstwegs dauerhaft auf einen neu anzulegenden Pfad verlegt. Betroffen sind rund 200 Meter. Foto: Gerhard Müller
Gemeinderat in Frauenberg hat kein Verständnis für Anhebung der Grundsteuerhebesätze
Frauenberg. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Frauenberg beschäftigten sich die Ratsmitglieder im Rahmen des Forstetats auch mit dem Zustand der Loretta-Traumschleife. Da es auf einem Teilstück des Premiumwanderwegs insbesondere in den nassen Wintermonaten Probleme mit dem Untergrund gibt, soll die Traumschleife auf knapp 200 Metern verlegt werden.
Der bislang mitgenutzte Forstwirtschaftsweg ist nicht durchgehend geschottert, und so entstanden in diesem Abschnitt insbesondere oft matschige Passagen, berichtete Kielburger. Dies könne man durch die Verlegung auf einen neuen Pfad vermeiden.
Der Ortsbürgermeister konnte neben VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser auch den neuen Leiter des Forstamtes Birkenfeld, Peter Prölß, und Försterin Marleen Eickhoff begrüßen. Prölß und Eickhoff erläuterten den Ratsmitgliedern dabei den Forstwirtschaftsplan für das laufende Jahr.
Demnach ist im Frauenberger Gemeindewald ein Einschlag von 165 Festmetern geplant, von denen 137 Festmeter zum Verkauf anstehen. Den veranschlagten Erträgen in Höhe von 12 925 stehen Aufwendungen in Höhe von 19 246 gegenüber, was einen Fehlbetrag von 6 321 ergibt. Einstimmig wurde der Wirtschaftsplan angenommen.
Die beiden Forstamtsvertreter hielten dann einen Vortrag zum Thema klimaangepasstes Waldmanagement, wonach eine Förderung unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Da nicht alle Erkenntnisse auf dem Tisch lagen, wird dieser Tagesordnungspunkt erneut Thema sein.
Kielburger wies darauf hin, dass die Umsetzung des Umsatzsteuergesetzes bis zum 31. Dezember 2024 erneut verschoben wurde. Die mit der OIE AG abgeschlossene Ergänzungsvereinbarung, in der der Stromversorger zusätzlich zu den bisherigen (Netto-) Entgelten die zu leistende Umsatzsteuer übernimmt, hat Bestand. Dank sprach der Ortschef dem Verkehrs- und Verschönerungsverein aus, der auf dem Spielplatzgelände zwei gefahrenträchtige Weiden fällte.
Unverständnis machte sich in den Reihen des Rates breit, als das neue Landesfinanzausgleichgesetz diskutiert wurde. Die Ratsmitglieder bedauerten es, dass ein Gespräch der Westricher Nahetalgemeinden mit dem Landtagsabgeordneten Hans Jürgen Noss, nicht zustande kam. Die Anhebung der Nivellierungssätze und damit der Grundsteuer B von bislang 365 Prozent auf 465 Prozent konnten die Ratsmitglieder nicht nachvollziehen. Dies entspreche einer Steigerung von 22,5 Prozent. Auch bei der Grundsteuer A ist eine deutliche Anhebung geplant.
Insbesondere, da durch die Umlagen an Kreis und VG diese Mehreinnahmen der Ortsgemeinde wieder abgenommen werden, können die Ratsmitglieder keinen Vorteil in dem neuen Gesetz erkennen. Ein Ratsmitglied meinte sogar, dass die drastische Erhöhung Erpressung sei. „Warum tut man den Bürgern das an?“ oder „Die 20 Prozent Erhöhung tun bestimmt einem Viertel der Bürger richtig weh“, waren die Aussagen weiterer Ratsmitglieder. Eine Grundsteueranhebung in einer solchen Größenordnung passe, wie die Straßenausbaubeträge, nicht mehr in die heutige Zeit, waren weitere Aussagen aus der Mitte des Rates.
Zum Abschluss der Ratssitzung stellte der Ortsbürgermeister fest, dass die Ortsgemeinde in erster Linie durch den Verkauf von zwei Bauplätzen wieder etwas finanziellen Spielraum erlangt habe. Dennoch sind größere Investitionen nicht möglich, da immer noch rund 450 000 Euro Schulden abzutragen sind. VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser informierte über den aktuellen Stand zum Ökompark Heide-Westrich. Er stehe in regem Austausch mit Investoren und hofft, dass 2024 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.