Bürgermeisterkandidat für Frauenberg gesucht
Freitag, 10. März 2023, Nahe-Zeitung, Seite 18
Bürgermeisterkandidat für Frauenberg gesucht
Von Gerhard Müller
Karl-Heinz Thom führt die Geschäfte in Frauenberg und kann sich eine Wahl durch den Gemeinderat durchaus vorstellen. Foto: Gerhard Müller
Karl Heinz Thom hat die Amtsgeschäfte vertretungsweise von Patrick Kielburger übernommen – Bewerbungsfrist läuft noch
Frauenberg. Am 1. März hat der Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde Frauenberg, Karl-Heinz Thom, die Amtsgeschäfte des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Ortsbürgermeisters Patrick Kielburger übernommen. Karl-Heinz Thom ist verheiratet und feiert in diesem Jahr mit seiner Ehefrau Beate Goldene Hochzeit. Das Ehepaar hat eine Tochter und drei Enkelkinder.
Thom leitet die Geschäfte zumindest bis zur Wahl eines Nachfolgers, sofern sich für die Urwahl am Sonntag, 21. Mai, Kandidaten finden. Die Amtsperiode läuft dann noch bis zum Ende der Legislaturperiode im Sommer 2024. Noch bis zum Montag, 3. April, können sich Bewerber melden. Thom wird dies nicht tun. Wenn bis 18 Uhr am Montagabend zum Ende der Bewerbungsfrist keine Wahlvorschläge eingehen, wird die Wahl eines Ortsbürgermeisters wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderates erscheinen.
Thoms Wunsch ist es, dass ein Jüngerer mit neuen Ideen das Amt des Ortsbürgermeisters übernimmt. Doch wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist der 73-Jährige bereit, die Dienstgeschäfte des Ortsbürgermeisters zu übernehmen und dann im Gemeinderat zur Wahl des Ortsbürgermeisters zu kandidieren.
Was ab Sommer 2024 passiert, ist derzeit noch völlig offen. Thom selbst schließt eine Kandidatur für eine komplette Wahlperiode von 2024 bis 2029 für sich aus. Dass er zusammen mit seiner Ehefrau seinen 95-jährigen Vater und seine 93-jährige Schwiegermutter von Freitag bis Sonntag im Saarland betreut, nennt er als Hinderungsgrund. Das ist den anderen Ratsmitgliedern aber bekannt.
Thom bezeichnet sich selbst als Saarfranzose, da er in Lothringen geboren und in Stirling-Wendel an der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen ist. Nach seinem Abitur, das er 1971 in Saarbrücken ablegte, ging er zur Bundeswehr und wurde 1979 Berufssoldat. Die meiste Zeit verbrachte er in Idar-Oberstein in der Klotzberg- und auch Rilchenbergkaserne. Bis 1983 wohnte er in Idar-Oberstein. In Frauenberg bot sich 1983 die Gelegenheit einen Rohbau zu übernehmen, den er selbst ausbaute und seitdem mit seiner Frau Beate bewohnt.
In den letzten fünfeinhalb Jahren seiner Dienstzeit wechselte Thom vom Heer zur Luftwaffe und wurde in Köln als Offizier für Drohnenaufklärung eingesetzt. Das Sonderangebot für ältere Soldaten, frühzeitig in Pension zu gehen, nahm er mit 53 Jahren an, obwohl er mit Leib und Seele Soldat war. Allein die geografischen Gründe, in Frauenberg zu wohnen und in Köln zu arbeiten, waren dabei für ihn ausschlaggebend. In seiner Wahlheimat Frauenberg war Karl-Heinz Thom bis 1998 aktiver Fußballer in der AH Spielgemeinschaft Frauenberg/Sonnenberg. In dieser Zeit gewannen die Kicker zweimal den Verbandswettbewerb und wurden einmal Zweiter. Im Feuerwehrförderverein, dem er heute noch angehört, war er bis zu seinem Wechsel nach Köln im Vorstand. Kommunalpolitisch ist Thom schon lange engagiert. Von 2004 bis 2009 war er im Haupt- und Finanzausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss der VG tätig. Seit 2004 hat Thom einen Sitz im Gemeinderat von Frauenberg, wurde 2014 Beigeordneter und 2019 Erster Beigeordneter der Gemeinde als Nachfolger von Beate Essig. Außerdem ist er seit 2009 als Schiedsmann aktiv.
Auch hat der derzeitige Erste Beigeordnete konkrete Vorstellungen, was er in seiner Amtszeit anpacken will. Da ist sein Blick zuerst auf die Nahebrücke gerichtet, die seit fast sechs Monaten gesperrt ist. Er wünscht sich bessere Witterung, damit die Arbeiten fortgesetzt werden und die Öffnung der Brücke bis spätestens 30. März erfolgt. „Das wäre ein schönes Ostergeschenk“, sagt Thom. Schön wäre es auch, wenn noch einige Bauplätze am Birkenwald verkauft und die Straßenbeleuchtung auf wesentlich kostengünstigere LED-Technik umgerüstet würden.
Das Feuerwehrhaus sieht er als zu klein und technisch nicht auf dem neusten Stand an. „Es müssten Umkleidekabinen und Toiletten angebaut werden, damit die Feuerwehrkameraden sich nicht länger im unbeheizten Raum umziehen“, konkretisiert er seine Vorstellungen. Im Frühjahr werde die Loretta-Traumschleife umgelegt, um die durch Holztransporter verursachten Wegeschäden zu umgehen. Als Ärgernis bezeichnete Thom die unkontrollierte Holzabfuhr. Er will auch die Straßenschäden an der Bahnhofstraße ausbessern lassen. Der Vollausbau des Eichenrechs steht in der Planung, doch das Ergebnis steht noch aus.
Schon während seiner Vertretungszeit legt der pensionierte Oberstleutnant Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Sonnenberg sowie den Westricher Nahetalgemeinden. Die Firma Stephan sieht Thom als zuverlässigen Arbeitgeber und will das vertrauensvolle Verhältnis, das zwischen der Firma und der Ortsgemeinde besteht, in jedem Fall fortsetzten.