Wenn rostige Rohre die Idylle stören

Montag, 17. Januar 2022, Nahe-Zeitung, Seite 10

Wenn rostige Rohre die Idylle stören

Von unserem Redakteur Peter Bleyer

Kein schöner Anblick: Diese alten Rohre fand Markus Schlenger, als er in der alten Heimat bei Frauenberg bei einem Spaziergang die Seele baumeln lassen wollte. Kurzerhand machte er einige Fotos. Mittlerweile ist klar: Der Müll stammt von der Baustelle des Wasserzweckverbandes. Foto: privat

 

Spaziergänger findet Baustellenreste auf Wanderweg

Frauenberg. Ein Spaziergang durch die Natur kann gerade in diesen aufwühlenden Corona-Zeiten eine Quelle der Ruhe und Entspannung sein. Einfach mal den Kopf freikriegen von Inzidenzen, Hospitalisierungsraten und Impfdebatten. Der Kreis Birkenfeld bietet mit seinen Premiumwanderwegen die beste Gelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen und die Schönheit der Landschaft zu genießen. Weniger erholsam ist es da, wenn man auf seiner Tour am Wegesrand Müll und andere Ablagerungen entdecken muss. Diese Erfahrung machte kürzlich Markus Schlenger, der im Bereich des Naheradwegs zwischen Hammerstein und Frauenberg unterwegs war.

Alte, rostige Rohre liegen auf der Erde, zu einem kleinen Haufen aufgetürmt, an einer anderen Stelle sind Kabelreste zu finden, teilweise von braunen Laubblättern bedeckt: Die Fotos, die Markus Schlenger bei seinem Spaziergang gemacht hat, bieten wahrlich keinen anmutigen Anblick. Der ehemalige Idar-Obersteiner, der mittlerweile in Mainz lebt, ist öfter in seiner alten Heimat unterwegs und genießt die Natur, wie er im Gespräch mit der Nahe-Zeitung verrät. Was er dieses Mal neben Bäumen, Wiesen und Feldern entdeckt hat, gefiel ihm allerdings gar nicht.

„Wenn man sieht, wie gut der Weg angenommen wird, sollte man schon schauen, dass alles in Ordnung ist“, betont er. Müllablagerungen seien keine sonderlich gute Werbung für die Region. „Ich selbst bin ein begeisterter Naturliebhaber und Hobbyfotograf und habe während der Pandemie von mir aus auch wöchentlich diesen Wegabschnitt in Eigeninitiative gesäubert, wobei immer wieder ein bis zwei 36-Liter-Säcke Müll zusammenkamen, ohne dass ich zu den organisatorischen Wegepaten gehöre“, sagt er.

Nach dem aktuellen Müllfund hatte Markus Schlenger einen Verdacht, worauf die Ablagerungen zurückzuführen sein könnten. „Es könnten Reste von einer Baustelle sein“, meint er. „Kurzerhand habe ich den Idar-Obersteiner Oberbürgermeister Frank Frühauf über den Missstand informiert. Er hat schon geantwortet, sich bedankt und mir mitgeteilt, dass er den Fall an die Tourist-Info in Birkenfeld weiterleitet, weil das Ganze wohl Birkenfelder Gemarkung ist.“

Sandra Wenz, Leiterin der besagten Tourist-Info, erklärt auf Anfrage der Nahe-Zeitung, dass sie bereits Nachforschungen bezüglich der Müllablagerungen angestellt habe. Diese stammen wohl von der abgeschlossenen Baustelle des Wasserzweckverbandes. Die Verantwortlichen seien in Kenntnis gesetzt und würden den Müll nun zeitnah entsorgen, sei versprochen worden. So kann Markus Schlenger also in naher Zukunft wieder ungestört von unschönen Bildern Kraft in der Natur des Landkreises Birkenfeld tanken.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert