Veranstalter des Burgfests in Frauenberg am Limit
Veranstalter des Burgfests in Frauenberg am LimitNetzwerk
Von Gerhard Müller
Der 87-jährige Engelhard Dickes legte mit seiner Klarinette, gemeinsam mit seiner Kollegin Bianca Wagner, sogar eine Soloeinlage ein, die mit viel Beifall honoriert wurde.
Nahetalmusikanten registrieren beim 50. Jubiläum einen leichten Besucherrückgang
Frauenberg. Obwohl der Besucherstrom lange nicht die Masse der letzten beiden Jahre erreichte, muss das von den Nahetalmusikanten ausgerichtete 50. Burgfest als eine sehr gut besuchte Veranstaltung gewertet werden. Recht spärlich waren die rund 750 bereitgestellten Sitzplätze und Stehtische noch um die Mittagszeit besetzt. Doch schon am frühen Nachmittag trudelten immer mehr Wanderer aus ganz unterschiedlichen Richtungen auf dem Festgelände rund um das Anglerheim am Naheufer ein.
Die Autofahrer nutzten die Bahnhofstraße vom Wanderparkplatz bis zum Sportlerheim, um ihre Fahrzeuge abzustellen. Diese Möglichkeit nutzten insbesondere Ältere und Personen, die auf einen Rollator angewiesen sind. Ob es an den nicht ganz so günstigen Wetterprognosen lag oder die in den vergangenen Jahren zunehmenden Veranstaltungen in den Nachbarorten weniger Gäste nach Frauenberg führten, ist schwer zu ergründen. Und auch wenn nicht alle Sitzplätze tagsüber belegt waren, dürften doch mehr als 500 Gästen im Laufe des Tages das Fest besucht haben. Für Wanderer waren Temperaturen um 20 Grad ohne Regen nahezu ideal.
Im Vorfeld war der kleine Musikverein bereits die gesamte Woche über im Einsatz, um ein möglichst angenehmes Ambiente zu bieten. Die großen Zelte, Schirme und riesige Stehtische wurden schon zum Wochenbeginn aufgestellt. Vonseiten der Musiker war zu hören, dass sie mit dem Aufbau und der Durchführung des Festes inzwischen an ihrem Limit angelangt sind. Aber nicht nur die Organisation und Auf- und Abbau des Festplatzes hat die geringe Anzahl von freiwilligen Helfern, die sich in erster Linie aus den Musikern selbst zusammensetzen, zu leisten. Am Burgfest sind sie sowohl als Musiker gefordert, als auch als Dienstschiebende hinter dem Getränkestand.
So wird im Vorstand überlegt, wie ein Konzept aussehen kann, damit es auch ein 51. Burgfest geben wird. Voll auf zu tun hatten die freiwilligen Helfer am Grill, die, teils aus benachbarten Vereinen kommend, die ein oder andere Schicht übernahmen. Als Gegenleistung haben die Nahetalmusikanten bei deren Veranstaltungen einen kostenlosen Auftritt vereinbart. Neben herzhaften Grillspezialitäten und gut gekühlten Getränken war ab dem frühen Nachmittag auch ein reichhaltiges Küchenbuffet aufgebaut. Binnen kurzer Zeit waren alle Kuchen verkauft.
Das große Beduinenzelt nutzten zunächst die Nahetalmusikanten, um ihr abwechslungsreiches musikalisches Programm mit Egerländer Musik, volkstümlicher Musik oder moderner Blasmusik vortragen zu können. Nur durch Unterstützung einiger Musiker aus anderen Musikvereinen konnten die Nahetalmusikanten ihre Auftritte überhaupt noch leisten. Aber sie meisterten ihre Aufgabe wiederholt mit Bravour. Ganz besonders ist der 87-jährige Engelhard Dickes zu erwähnen, der mit seiner Klarinette sogar noch eine Soloeinlage bot. Die Zuhörer honorierten diesen Auftritt mit ganz besonders viel Applaus.
Danach übernahm Vorsitzender Heiko Heinz als DJ den musikalischen Part. Mit seiner, ebenfalls im Beduinenzelt aufgebauten Anlage ging er auf die Wünsche der Gäste ein. Von stimmungsvoller Volksmusik über Schlager bis hin zu den Hits der vergangenen Jahre war alles dabei. Mit der großen Vielfalt war garantiert, dass alle Altersklassen musikalisch auf ihre Kosten kamen. Einige von ihnen nutzten auch die Möglichkeit, die Frauenburg zu besichtigen und bis zum Turm hinaufzusteigen. Sehr gut angenommen wurde der von der Ortsgemeinde eingerichtete Shuttleservice am Abend. In drei Fahrten wurden die Festbesucher gegen einen kleinen Obolus nicht nur aus den Westricher Nahetalgemeinde Sonnenberg, Kronweiler und Reichenbach nach Hause gefahren. Auch die Besucher aus Oberbrombach, Niederbrombach, wo viele Wilzenberger ausstiegen, nutzten die Gelegenheit für diesen Sonderservice, der zwischen 17 und 19 Uhr eingerichtet war.