Musiker litten sehr unter der Pandemie

Samstag, 28. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 13

Musiker litten sehr unter der Pandemie

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden (von links) Dieter Schmidt, Karl-Werner Wild und Walter Schulz vom Vorsitzenden Heiko Heinz persönlich mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet. Foto: Gerhard Müller

Mitgliederversammlung nach langer Corona-Pause – Burgfest an Christi Himmelfahrt wieder ausrichten

Frauenberg/Sonnenberg. Die Corona-Pandemie war für viele Vereine schwierig. Auch der Musikverein Frauenberg/Sonnenberg hat spürbar darunter gelitten, wie der Vorsitzende des Musikvereins, Heiko Heinz, nun in der Mitgliederversammlung berichtete.

In seinem Bericht ging der Vorsitzende darauf ein, dass man sowohl personell als auch finanziell in den vergangenen beiden Jahren eine Negativentwicklung hinnehmen musste. Auch haben einige Musikerinnen und Musiker den Verein aus Altersgründen oder krankheitsbedingt verlassen. So ist der Kassenbestand aufgrund fehlender Einnahmen und weiterhin bestehender Fixkosten, unter anderem für den Dirigenten, innerhalb von zwei Jahren ebenfalls gesunken.

Der erste Kassierer Rainer Purper legte der Versammlung die exakten Zahlen vor. Besonders schmerzlich ist die Tatsache, dass der mit Abstand größte Einnahmeposten, das Burgfest an Christi Himmelfahrt, zum dritten Mal in Folge auch im Jahr 2022 nicht stattfinden konnte. Der Verein setze nun alles daran, die Traditionsveranstaltung in diesem Jahr wieder durchführen zu können, sagte Heinz. Dazu sei man aber auf die Unterstützung anderer Ortsvereine angewiesen. „Entsprechende Gespräche laufen derzeit“, erläuterte Heinz und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft.

Positiv sei es gewesen, erwähnte Purper, dass Dirigent Jürgen Fey auf einen Teil seines Dirigentengehalts verzichtete. So habe er auch dazu beigetragen, dass der Verein finanziell etwas entlastet wurde. Anschließend gab Schriftführer Helmut Bühl einen Überblick über die Mitgliederstatistik und die Veranstaltungen der vergangenen drei Jahre im Berichtszeitraum. Demnach wurden im Kalenderjahr 2019 noch 16 Auftritte registriert, und im Kalenderjahr 2022 reduzierte sich die Zahl der öffentlichen Auftritte auf vier. „Hier zeigte sich deutlich, dass viele Veranstalter nach wie vor zurückhaltend planten“, erläuterte er. Bühl hob hervor, dass die Probenarbeit auch in der Corona-Pandemie entsprechend der jeweils geltenden Verordnungen weiterlaufen konnte. „In den Zeiten, in denen die Proben erlaubt waren, probte der Verein im Freien auf dem Gelände des Angelsportvereins“, schilderte er. Ab dem Zeitpunkt, zu dem auch in Innenräumen Proben erlaubt waren, habe man unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregelungen wieder intensiv auch drinnen geprobt.

Als Vertreter der Kassenprüfer bescheinigte Dirk Schröter eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstands, welche von der Versammlung einstimmig erteilt wurde. Schröter wurde von der Versammlung auch als Versammlungsleiter für die anschließende Neuwahl gewählt. Als Vorsitzender wurde der bisherige Vorsitzende Heiko Heinz vorgeschlagen, der auch einstimmig wiedergewählt wurde. Heinz bedanke sich für das Vertrauen und merkte an, dass er dieses Amt bereits im 31. Jahr bekleidet und es weiterhin mit Herzblut ausüben wolle. Auch bei den restlichen Vorstandsposten setzt der Verein auf Kontinuität, indem alle bisherigen Amtsinhaber von der Versammlung einstimmig in ihren Posten bestätigt wurden. Neben Heinz waren auch die übrigen Vorstandsmitglieder Andreas Schwarz (stellvertretender Vorsitzender), Rainer Purper (Kassierer) und Helmut Bühl (Schriftführer) bereit, sich weiterhin im Vorstand zu engagieren. Ortsbürgermeister Patrick Kielburger bedankte sich beim Verein und hob diesen als wichtigen Aktivposten innerhalb der Ortsgemeinde heraus, indem er stets zur Stelle sei, wenn eine Veranstaltung musikalisch zu begleiten ist.

Gerhard Müller

Ehrenmitglieder berufen

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Walter Schulz, Helmut Herrmann, Dieter Schmidt, Jürgen Wermke, Simone Mittelstädt, Frank Anderlik, Karl-Werner Wild und Jürgen Busch zu Ehrenmitgliedern ernannt. Heiko Heinz überreichte den verdienten Mitgliedern jeweils eine Ehrenurkunde. gmü

Der Neustart in der C-Klasse ist gelungen

Samstag, 21. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 17

Der Neustart in der C-Klasse ist gelungen

Vorsitzender Andreas Schwarz dankte den beiden ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Petra Bechtel (links) und Christine Schwarz. Foto: Heiko Heinz

FC Lauretta ist trotz Wildschweinschäden schuldenfrei

Frauenberg. 27 Mitglieder, darunter viele aktive Fußballer sowie Ortsbürgermeister Patrick Kielburger, hat der Vorsitzende des FC Lauretta, Andreas Schwarz, zur Jahreshauptversammlung im Sportlerheim begrüßt. In seinem Rückblick ging Schwarz auf den Neustart in der C-Klasse nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SV Reichenbach ein und bezeichnete ihn als gelungen. Sein Dank ging dabei an Thorsten Wild und Stephan Kielburger, denen es gelang, die Mannschaft erfolgreich durch den Corona-Lockdown zu manövrieren. Aktuell belegt das die erste Mannschaft mit dem neuen Spielertrainer Mirko Trein einen guten zweiten Tabellenplatz in der C-Klasse Nahe-West.

Ein Dank ging auch an die Adresse der 28 Helfer, die in 1200 Arbeitsstunden den von Wildschweinen verwüsteten Sportplatz wiederherstellten. In diesem Zusammenhang hob der Vorsitzende die enorme Spendenbereitschaft hervor, ohne die die Gesamtkosten in Höhe von rund 60 000 Euro für Platzsanierung und Zaunbau für den Verein nicht zu stemmen gewesen wären. Erfreut zeigte Schwarz sich auch, dass viele Werbepartner den Verein durch ihre Werbebanner unterstützten. Inzwischen sei der Verein trotz der enormen Belastungen durch die Wildschweinschäden schuldenfrei, berichtete Schwarz.

Der stellvertretende Vorsitzende Andreas Selzer bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei Vereinswirtin Susanne, die dem Verein auch während der Corona-Pandemie die Treue gehalten hatte. Ein weiterer Dank ging an Stephan und Marcel Bühl sowie an Stefan Kielburger und Jochen Bier, die für den Verein als Schiedsrichter tätig waren. Dies sei nicht hoch genug zu bewerten, zumal in der C-Klasse die Schiris von der Heimmannschaft aus den eigenen Reihen zu stellen sind.

Bianca Nejedle berichtete von einem ausgeglichenen Kassenbestand. Kassenprüfer Stephan Bühl bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung. Dem stimmten die Anwesenden einstimmig zu.

Schriftführer Heiko Heinz verlas den Bericht der vorangegangenen Jahreshauptversammlung, bevor Nico Franz als zweiter Schriftführer informierte, dass dem Verein derzeit 151 Mitglieder angehören. Spielertrainer Mirko Trein hob die insgesamt gute Trainingsbeteiligung hervor. Als mittelfristiges sportliches Ziel gab er den Aufstieg in die B-Klasse aus. Trein wird auch in der kommenden Saison dem Verein als Trainer erhalten bleiben. Für den Wirtschaftsausschuss berichteten Tobias Schwarz und Christopher Schinkel, dass die gestiegenen Kosten eine Preiserhöhung im Sportlerheim unumgänglich gemacht hätten. Pascal Schwarz fasste als Vertreter des Vergnügungsausschusses die im vergangenen Jahr durchgeführten Veranstaltungen zusammen. Er wies auf die Fastnachtssitzung am 11. Februar hin und warb für weitere Programmbeiträge. Christine Schwarz informierte über die 27 Turnerfrauen. Dagegen seien bei den Stepper-Frauen derzeit lediglich sieben Frauen aktiv. gmü

Verabschiedung und Wahlen

Vorsitzender Andreas Schwarz würdigte die beiden ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Petra Bechtel und Christine Schwarz und dankte ihnen für ihre jahrelange Mitarbeit im Vorstand mit einem Blumenstrauß. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden der bisherige Vorstand und drei Nachrücker bestätigt. In den Ältestenrat wählte die Versammlung Manfred Bühl, Karl-Otto Schwarz, Günter Wild, Werner Haag und Gerd Kappel. gmü

Nahebrücke: Freigabetermin noch nicht sicher

Freitag, 20. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 20

Von Axel Munsteiner

Diese Baustelle ist seit kurz vor Weihnachten verwaist: Auf der Nahebrücke zwischen Sonnenberg und Frauenberg ruhen derzeit die Sanierungsarbeiten. Wann es mit ihnen wieder losgeht, ist derzeit noch offen. Foto: Reiner Drumm

LBM: Wiederaufnahme der Arbeiten hängt von zwei Faktoren ab – Nach Neustart bleibt Sperrung noch zwei Wochen bestehen

Frauenberg/Sonnenberg. Das Geduldsspiel um die ohnehin bereits mehrfach verschobene Aufhebung der Sperrung der Kreisstraße 12 zwischen Frauenberg und Sonnenberg geht weiter. Denn laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach ist noch unklar, wann die kurz vor Weihnachten unterbrochenen Sanierungsarbeiten an der die beiden Orte verbindenden Nahebrücke fortgesetzt werden. Immerhin gibt die Verkehrsbehörde aber auch eine Mitteilung, die als Hoffnungsschimmer zu werten ist.

Aufgrund der kalten Witterung konnten kurz vor Weihnachten – wie die NZ seinerzeit berichtet hatte – die Asphaltarbeiten auf der Fahrbahn des Bauwerks, das sich seit 1966 über den Fluss spannt, nicht mehr ausgeführt werden. Seitdem ruht die von der Firma Aventas ausgeführte Brückensanierung, und aus der vom LBM angekündigten Verkehrsfreigabe der K 12 am 23. Dezember wurde nichts.

Nur für Fußgänger und Radler offen

Damit vor allem die bereits eingebaute Grundierungsschicht die Winterpause unbeschadet übersteht, wurde die gesamte Fahrbahn auf der Brücke zuvor noch mit Vliesmatten ausgelegt und darüber provisorisch eine Schotter-Splitt-Schutzlage angebracht. Für den motorisierten Verkehr ist die Überquerung der Brücke trotz des aktuellen Baustopps ausdrücklich nicht erlaubt. Fußgänger und Radfahrer dürfen das aber tun, worauf auch eine entsprechende Beschilderung hinweist.

Wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden, ist zurzeit noch offen und hängt wesentlich von zwei Faktoren ab. Auf NZ-Nachfrage erklärt Andreas Molter, stellvertretender Leiter der Fachgruppe Projektmanagement beim LBM, dass dies geschehen soll, „sobald es die Witterung zulässt und die Mischwerke wieder Asphalt liefern werden. Denn zu Beginn eines jeden Jahres werden an den Mischanlagen die anstehenden Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt.“

Die Behörde gibt aber auch eine Auskunft, die vor allem für die Bürger in den beiden besonders betroffenen Anliegerorten für etwas Erleichterung sorgen dürfte. Sobald nämlich die Firma Aventas wieder tätig sein kann, würden noch circa zwei Wochen Bauzeit benötigt werden, um danach die Sperrung der K 12 aufheben zu können. Es seien dann zwar noch Restarbeiten wie die Erneuerung der Brückengeländer erforderlich. „Diese können jedoch unter Verkehr, aber gegebenenfalls mit Einschränkungen des Verkehrsraums, ausgeführt werden“, heißt es seitens des LBM. Die Behörde bittet aber um Verständnis dafür, dass es aufgrund der oben gemachten Anmerkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verbindliche Aussage über das Bauende geben kann.

Große Belastung für zwei Dörfer

Vor allem die Freigabe des Verkehrs über die Brücke wird sowohl in Sonnenberg-Winnenberg als auch in Frauenberg sehnlichst erwartet, wie die beiden Ortsbürgermeister Frank Robbert und Patrick Kielburger betonen. „Die aktuelle Situation ist für unser Dorf schon eine sehr große Belastung, und man wird von Bürgern immer wieder darauf angesprochen, wann man endlich auch wieder mit dem Auto über die Brücke fahren darf“, sagt Robbert. Ähnlich geht es seinem Frauenberger Kollegen. „Dass die Sperrung nun sogar deutlich über die Weihnachtszeit hinaus andauert, strapaziert die Leute schon sehr. Man muss ja bedenken, dass man nun schon seit etwa drei Monaten einen großen Umweg nehmen muss, um von Ort zu Ort zu kommen“, betont Kielburger.

Kielburger rechnet sogar vor, wie viele Kilometer es von Frauenberg über die ausgeschilderte Umleitung via L 176 und dann über die B 41 nach Rötsweiler und Oberbrombach sind, um ins eigentlich in Sichtweite auf dem Hügel am anderen Naheufer gelegenen Sonnenberg zu kommen. „Hin und zurück sind es 33 Kilometer“, erläutert Kielburger.

Betroffen sind in Frauenberg zum Beispiel die Jungen und Mädchen, die in Sonnenberg die Kita besuchen. Auch ihr Bus muss den Umweg nehmen. Gleiches gilt für Eltern, wenn sie die Kinder abholen wollen, oder für Frauenbergerinnen, die in der Kita arbeiten.

Immerhin: Von Frauenberg aus geht es über die L 176 nach wie vor ungehindert in beide Richtungen nach Idar-Oberstein und Baumholder. Anders sieht das für die Sonnenberger-Winnenberger aus: Wegen der gespeerten Nahebrücke sind sie von dieser kürzesten Strecke in die beiden Städte abgeschnitten. „Viele Leute im Ort haben deshalb inzwischen sogar ihr Einkaufsverhalten geändert und fahren derzeit eher nach Birkenfeld“, berichtet Robbert.

Große Umwege zur Firma Stephan

Stark betroffen sei zudem der im Dorf ansässige Thomas Klein, der auch viele Stammkunden aus Frauenberg hat. Von ihm habe er die Rückmeldung erhalten, dass diese zurzeit wegen der Sperrung nicht kommen, sagt der Ortschef. Es gebe zudem noch ein weiteres Paradebeispiel für Sonnenberg-Winnenberger, die täglich mit der Sperrung konfrontiert sind. Denn im Doppeldorf gibt es viele Menschen, die bei der in der Edelsteinindustrie tätigen Firma Stephan arbeiten. Die Zufahrt zu ihr befindet sich direkt hinter der Nahebrücke in der Frauenberger Bahnhofstraße. Auch sie müssen große Umwege in Kauf nehmen, um zum Job zu kommen. Kein Wunder also, dass hüben wie drüben der Wunsch groß ist, dass die Bauarbeiten an der Brücke möglichst bald beendet sind.

„Gräfin-Loretta“ – Weg ist jetzt in den Top 15

Eine Aufwertung für die Traumschleife „Gräfin Loretta“ ist das Hofcafé in Frauenberg, das die Familie Esposti im Herbst eröffnet hat. Die Betreiber beabsichtigen, das Café im Frühjahr um eine Außenterrasse zu erweitern. Dort, wo man den Carport erkennen kann, sollen zehn zusätzliche Tische aufgestellt werden, an denen bis zu 40 Gäste Platz finden werden. Foto: Gerhard Müller

 

Nahezeitung vom 06.01.2023
Traum­schlei­fen in der VG er­neut mit sehr gutem Er­geb­nis bei der Nach­zer­ti­fi­zie­rung – Pan­ora­ma­fens­ter kom­men gut an 

von Sascha Saueressig

Baumholder/Frau­en­berg

Ei­gent­lich waren die tur­nus­mä­ßi­gen Nach­zer­ti­fi­zie­run­gen der Pre­mi­um­wan­der­we­ge „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Traum­schlei­fe und Bä­ren­bach­pfad be­reits im Spät­som­mer ge­plant ge­we­sen. Doch die Bau­stel­le an der Frau­en­burg ver­zö­ger­te die Über­prü­fung durch die Ex­per­ten des deut­schen Wan­der­in­sti­tuts bis Ende No­vem­ber.
Doch das Er­geb­nis der Be­ge­hun­gen durch die Wan­der­ex­per­ten kann sich sehen las­sen: Beide Traum­schlei­fen konn­ten ihre Be­wer­tun­gen um je­weils zwei Punk­te bei der Nach­zer­ti­fi­zie­rung stei­gern. Der Bä­ren­bach­pfad in Baum­hol­der darf sich nun über 69 Punk­te freu­en, und die Traum­schlei­fe „Grä­fin Lo­ret­ta“ ist nun mit ihren 86 Punk­ten sogar unter den bes­ten 15 Traum­schlei­fen der Wan­der­re­gi­on Saar-Huns­rück. „Wir sind sehr zu­frie­den mit die­sem Ab­schnei­den“, be­rich­tet Jes­si­ca Zim­mer aus der Tou­rist-In­for­ma­ti­on der Ver­bands­ge­mein­de.
We­ge­war­te ein Plus­punkt
Ein Dan­ke­schön rich­tet sie auch an die We­ge­war­te, die um Diet­mar Gör­litz stän­dig auf den mehr als 60 Ki­lo­me­tern der Pre­mi­um­wan­der­we­ge und dem Na­he­steig un­ter­wegs sind, um die Stre­cken in Schuss zu hal­ten. Auch in die­ser Jah­res­zeit gilt es, Schä­den zu be­sei­ti­gen und die He­cken zu­rück­zu­schnei­den, damit die Wege im Früh­jahr wie­der frei und gut be­geh­bar sind, er­läu­tert die Tou­ris­mus­fach­frau.
Ins­be­son­de­re bei der „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Traum­schlei­fe sei die In­stal­la­ti­on eines der bei­den neuen Pan­ora­ma­fens­ter und zu­sätz­li­cher Mö­blie­rung und Ru­he­bän­ke gut an­ge­kom­men. „Die Aus­sich­ten sind atem­be­rau­bend“, er­klärt Zim­mer. Seit­dem die über­di­men­sio­na­len Holz­rah­men auf­ge­stellt wor­den seien, hätte sich die Zahl der Bil­der und Vi­deo­clips auf den un­ter­schied­lichs­ten so­zia­len Me­di­en­platt­for­men ver­viel­facht. „Jeder der vor­bei­kommt, macht von sich und dem Aus­blick Fotos und stellt dies in sein Pro­fil“, schil­dert Zim­mer. Mehr kos­ten­lo­se Wer­bung könne man gar nicht be­kom­men. Die Idee zu den Pan­ora­ma­fens­tern habe man sich auf Wan­der­stre­cken im Schwarz­wald ge­holt, wo ähn­li­che Kon­struk­tio­nen, die Wan­de­rer zum Fo­to­gra­fie­ren mit Ka­me­ras oder Han­dys ein­la­den.
Neue Gas­tro­no­mie in Frau­en­berg
Ein wei­te­rer Plus­punkt für die Traum­schlei­fe „Grä­fin Lo­ret­ta“ sei die Wie­der­eröff­nung der frü­he­ren Berg­schen­ke durch die Fa­mi­lie Epos­ti als Hof­ca­fé. Das gas­tro­no­mi­sche An­ge­bot di­rekt am Wan­der­park­platz sei ein wich­ti­ger Bonus, und sie ist dank­bar, dass die Zer­ti­fi­zie­rung erst nach der Er­öff­nung ter­mi­niert wurde. Hinzu soll für den Som­mer ein Bier­gar­ten mit bis zu 40 Frei­luft­plät­zen kom­men. „Wir sind wahn­sin­nig froh, dass die­ses An­ge­bot dort ent­stan­den ist“, sagt Jes­si­ca Zim­mer. Denn das Hof­ca­fé be­lebt nicht nur das Wan­der­er­leb­nis, es ist auch ge­ne­rell für Frau­en­berg ein Ge­winn.
Auch wenn die klas­si­sche Wan­der­sai­son erst im März und April star­tet, sind die bei­den Pre­mi­um­we­ge in der VG auch im Win­ter er­wan­der­bar. Auch wenn der „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Weg der­zeit über den Rad­weg er­reich­bar ist und auf dem Na­he­steig auf­grund des Fels­rut­sches im Spät­herbst Pause ist, kön­nen Wan­de­rer auch jetzt die Stre­cken er­kun­den. Als Tipp für die Win­ter­wan­de­rung legt Zim­mer Wan­de­rern ans Herz, sich ein Win­ter­pick­nick im Hotel Zum Stern in Baum­hol­der zu bu­chen oder im Hof­ca­fé in Frau­en­berg etwas in­di­vi­du­ell zu­sam­men­stel­len zu las­sen und den Im­biss dann auf der Wan­de­rung zu ge­nie­ßen.

 

 

 

 

 

Rätsel um wehrhaftes Haus am Ellerbach

 

Freitag, 13. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 19

Von Gerhard Müller

 

Die beiden Hobbyhistoriker Dr. Freimut Heiderich (links) und Achim Bechtel verschaffen sich anhand einer alten Forstkarte einen Überblick über die Lage des Burghauses und der Katharinenkapelle. Foto: Gerhard Müller

Freimut Heiderich und Achim Bechtel erforschen Hinweise auf Burghaus und Katharinenkapelle

Frauenberg. Über die Geschichte der Frauenburg wurde schon viel geschrieben und der Innenbereich sogar archäologisch untersucht. Dagegen ist die nähere Umgebung der Burg fast unerforscht. So gibt es Belege eines wehrhaften Burghauses und einer Katharinenkapelle. Lediglich die Bedeutung und der Zeitraum, wann diese außerhalb der Frauenburg liegenden mittelalterlichen Gebäude gebaut wurden, sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt.

So machten sich die beiden Hobbyhistoriker Dr. Freimut Heiderich und Achim Bechtel nun auf den Weg, die bisherigen Erkenntnisse zusammenzutragen. Detaillierte Hinweise auf historische Wege und Gebäude vermittelt eine Forstkarte aus dem Jahr 1759, die der Geometer Werner erstellt hatte.

Freimut Heiderich hat dies in seinem Buch „Frauenberg-Sonnenberg-Winnenberg – Herrschaft und Bauern im Umfeld der Frauenburg“ deutlich herausgestellt. Die Karte zeigt elf einzelne Gehöfte Tal-Frauenbergs entlang des mittelalterlichen Wegverlaufs von der Nahe bis zur Frauenburg auf, die während eines verheerenden Gewitters weggespült wurden. Der alte Weg führte entlang des Talbachs bis zum Zusammenfluss des Ellerbachs und Aubachs. Nach der Überquerung der beiden Bäche geht es weiter entlang des Ellerbachs bis zur Ruine es ehemaligen Burghauses. Die Mauerreste sind noch heute gut zu erkennen.

Ruine zeugt von mächtigem Bau

In vielen alten Urkunden wurde das Burghaus als herrschaftliches Haus im Tal zu Frauenberg bezeichnet. Die Ruine des Burghauses befindet sich direkt am Ellerbach. Die Außenmaße der Bruchsteinmauer bemessen 16 auf 20 Meter bei einer Wandstärke von 1,40 Metern.

Nach dem Tod der Gräfin Loretta von Sponheim-Starkenburg 1346 erhielt ihr jüngster Sohn Gottfried von seinem Bruder Graf Johann III. das Haus als Lehen. Die entsprechende Urkunde ist auf den 25. März 1347 datiert. Gottfried durfte das Haus gegen jedermann verteidigen. Demnach war das Gebäude wehrhaft. Weiterhin wird in der Urkunde ein „Gezelin“ als Vorbesetzer genannt, was eine Erbauung durch den Orden der Zisterzienser vermuten lässt.

Achim Bechtel hat unter dem Titel „Die Entstehung des Burghauses im Tal zu Frauenberg“ einen Aufsatz erfasst. Er bezog sich auf die von Johannes Mötsch zusammengefassten Urkunden und konnte so belegen, dass sich das Anwesen bereits ab dem Jahr 1218 im Besitz von Adelheid von Sayn befand. Als Adelheid 1263 verstarb, ging das mütterliche Erbe der Grafschaft Sayn an Johann I. von Sponheim-Starkenburg über.

Es ist möglich, dass es sich bei dem in den Urkunden genannten um das später als herrschaftliches Haus bezeichnete Gebäude handelte. Dem Namen nach könnte eine Tochter- oder Enkelgründung der Primarabtei Clairvaux gemeint sein. Aus der Teilungsurkunde von 1265 wird „Ellingbagh“ genannt, das man zunächst sicherlich mit Allenbach in Verbindung bringen wird. Aber durch die Namensähnlichkeit könnte auch das wehrhafte Haus direkt am Ellerbach gemeint sein. So hätten Johann I. oder sein Sohn Heinrich I. mit geringen Mitteln das Haus in einen militärischen Stützpunkt umwandeln können und zum Schutz gegen die Grafen von Veldenz Verwendung finden. Dies hätte mit Sicherheit weniger Aufsehen erregt, als eine neue Burg zu bauen. Da die Erträge aus den Gütern Clervaux schlecht waren, was von den Visitatoren bereits Ende des 12. Jahrhunderts erkannt wurde, zogen sich die Zisterzienser aus der Einöde zurück und verkauften das Gebäude.

Zwei Steinhaufen zeigen Standort

In kurzer Entfernung zum herrschaftlichen Haus, direkt am alten Weg in Richtung Frauenburg, befand sich das zweite außerordentliche Gebäude, die Katharinenkapelle. Von der alten Kapelle sind nur noch zwei 20 Zentimeter lange Steinhaufen übrig geblieben. Die Breite der ehemaligen Kirche betrug neun Meter. Zwischen Steinen sind Schieferstücke zu finden, die von der ehemaligen Bedachung stammen.

Als Erbauer kommen die Ritter von Schwarzenberg und Blancheflor von Veldenz oder eben Loretta von Sponheim selbst infrage. Die Ritter haben die ab circa 1260 erwähnte Burg bemannt. Fraglich ist, ob ein einzelner Ritter oder Edelknecht aus der Familie in der Lage war, die Kapelle zu stiften.

Der Witwe Blancheflor von Veldenz wurde bei einer Klage wegen der nicht entrichteten Mitgift des Hauses Sponheim-Starkenburg, Recht gegeben. Von ihrem Wohnsitz, der Burg Lichtenberg, durfte sie Abgaben aus günstig gelegenen Gebieten einziehen. Aber ob sie sich es als Witwe hätte leisten können, eine Kapelle zu bauen, ist ebenfalls fraglich.

So liegt letztendlich die Vermutung nahe, dass Loretta von Sponheim-Starkenburg als Stifterin der Katharinenkapelle infrage kommt. Dies würde eine Erbauung um das Jahr 1330 bedeuten. Die bronzene Glock der Kapelle ist heute noch im Besitz der Ortsgemeinde Frauenberg und täglich zu hören.

In der Inschrift sind der heilige Gregorius und die heilige Katharina von Alexandrien, die Namensgeberin der Glocke, benannt. Auch zur Frauenburg kommt immer mal wieder die These auf, dass die Burg einst aus sieben Türmen bestanden hätte. Auch diese Behauptung konnte bis heute nicht eindeutig erwiesen oder widerlegt werden. In Sache der Burg sind die Historiker schon einen Schritt weiter und können anhand von alten Urkunden beweisen, dass Gräfin Loretta von Sponheim nicht die Erbauerin war. Letztendliche Klarheit über die Geschichte des herrschaftlichen Burghaues, der Katharinenkapelle und der Frauenburg selbst können nur archäologische Befunde erbringen.