Evangelische Frauen im Rheinland

Ortsgruppe Frauenberg

Die „Frauenhilfe Frauenberg“ wurde 1909 gegründet und besteht z.Zt aus 25 zahlenden Mitgliedern.

Die Ortsgruppe Frauenberg wird von einem „Vorstandsteam“ geleitet. Dem Vorstand gehören an:

Thea Blügel, Sybille Heidrich, Hilde Lauer, Christel Röhrig

Frau Elke Wild führt unsere Kasse.

Zu unseren Gruppenstunden treffen wir uns in der Regel am 1. Donnerstag im Monat von Oktober bis Mai.

Es werden Gottesdienste vorbereitet und gestaltet wie z.B. der Frauengottesdienst am 1. Advent oder der Weltgebetstag der Frauen. Dazu gibt es Vorbereitungstreffen und Informationsabende.

Zu unseren Gruppenstunden werden auch Dozenten von außerhalb eingeladen um über interessante Themen zu berichten. Wir hatten Mitarbeiter*innen des Ambulanten Hospizdienstes zu Gast und vom DRK, Herr Frohn von der Polizeidirektion Trier informierte uns über Internetkriminalität, Schockanrufe und ein sicheres Zuhause und noch viele mehr.

Vor Ostern und vor Weihnachten treffen wir uns zu unseren traditionellen Kaffeenachmittagen. Bei festlich gedeckten Tischen und dekoriertem Saal gibt es selbstgebackenen Kuchen und Kaffee, einige Frauen tragen Gedichte oder Geschichten vor und wir feiern zusammen einen geselligen Nachmittag.

Begleitet werden diese Nachmittage auch von den Pfarrerinnen und Pfarrer der Kirchengemeinde.

Unsere letzte Fahrt der Frauenhilfe führte uns 2023 auf die BUGA nach Mannheim.

Zum Abschluss vor der Sommerpause machen wir eine kleine Wanderung mit anschließendem Essen und gemütlichen Beisammensein.

Wir freuen uns über Zuwachs auch von jüngeren Frauen.

Ansprechpartner: Sybille Heidrich, Telefon: 06787-8848

Unsere kommenden Termine:

Achtung Änderung!

Das Jahresfest der Frauenhilfen findet am Dienstag, 24. September um 14.30 Uhr im Gemeindehaus „Miteinander“ in Weierbach statt. (Ursprünglich 17. September)

Am Dienstag, 15. Oktober um 10 Uhr vormittags beginnt das Vorbereitungstreffen für den diesjährigen Adventsgottesdienst der Frauen, ebenfalls im Gemeindehaus „Miteinander“.

Unsere erste Gruppenstunde halten wir am Donnerstag, 17. Oktober. Die Uhrzeit ist noch offen und wird rechtzeitig bekanntgegeben. Herr Weyand wird, als ehemaliger Fahrlehrer, unser altes Wissen im Straßenverkehr auffrischen und neue Regeln erklären.

Heimatgeschichte muss neu geschrieben werden

Dienstag, 10. September 2024, Nahe-Zeitung, Seite 15

Von Gerhard Müller

Die Maria-Magdalena-Kirche in Niederbrombach ist wie die evangelische Kirche in Birkenfeld nicht 981 oder gar 700 erstmals urkundlich erwähnt, da die sogenannte Egbert-Urkunde von 981 als Fälschung entlarvt wurde. (Foto Reiner Drumm)

 

Auszug aus der gefälschten Egbert-Urkunde, die erst 1215 unter Theoderich II entstand. Repro: Müller

Wichtigste Urkunde zur Frühzeit des Birkenfelder Landes als Fälschung entlarvt – Oberbrombacher gibt Uni Heidelberg Tipp

Birkenfeld/Niederbrombach. In aufwendigen Recherchen ist es dem Heimatforscher Freimut Heiderich aus Oberbrombach gelungen, die Egbert-Urkunde aus dem Jahr 891 endgültig als Fälschung zu überführen. Sie ist im Mittelrheinischen Urkundenbuch von 1860, abgedruckt in lateinischer Sprache, zu finden.

In seinen Recherchen bezog sich Heiderich auf die Forschungen von Franz-Josef Heyen, dem ehemaligen Chef des Koblenzer Archivs, der die Urkunde schon 1971 als Fälschung bezeichnet hatte. Auch der „Guru“ der Heimatgeschichte an der Oberen Nahe, Johannes Mötsch, hatte 1989 in seinem Beitrag zu den Birkenfelder Burgmannen in den „Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde“ darauf hingewiesen, dass es sich bei der Urkunde des Erzbischofs Egbert um eine Fälschung handelt.

Freimut Heiderich hatte sich aufgrund dieser Zweifel in Heidelberg auf die Suche begeben. Die Urkunde war schnell gefunden, aber kaum lesbar. Da war die Rede von Maximin und nicht von Kloster St. Paulin, was zu dem Inhalt der angeblichen Urkunde schon mal nicht passte. Erst die besser lesbare Zeugenliste am Schluss gab Aufschluss darüber, dass der Inhalt nichts mit der Egbert-Urkunde zu tun haben kann.

Es handelt sich vielmehr um eine Urkunde von 959, nach der Bovo mit Ehefrau dem Kloster Maximin einen Hof geschenkt hat. Mittlerweile hat auch die Universitätsbibliothek Heidelberg die Urkunde als Fälschung bestätigt – auf Seite 323 war der falsche Regest eingetragen. In einem an Heiderich gerichteten Brief bestätigt die Universität, dass den damaligen Autoren ein Fehler unterlaufen sei. Die Urkunde mit dem falschen Inhalt hätte nie in der Universitätsbibliothek Heidelberg unter dem Jahr 981 geführt werden dürfen. Sie ist eine Fälschung und stammt aus dem Jahr 1215. Alle hatten sich auf die uralten Urkundenforscher Wattenbach und Perlach verlassen, 150 Jahre lang war niemandem der falsche Inhalt aufgefallen. Dank des Hinweises von Freimut Heiderich wurde der Inhalt in Heidelberg umgehend berichtigt. Thorsten Huthwelker von der Abteilung Historische Sammlungen Uni Heidelberg bedankte sich ausdrücklich beim Oberbrombacher und versprach, sich in Zukunft noch intensiver dem Urkundenbestand zu widmen.

Urkunde galt als Fundament der regionalen Geschichtsschreibung

Denn die Urkunde von 981 ist nicht irgendeine Urkunde. Sie gilt als Fundament der regionalen Geschichtsschreibung. Sie galt bis vor Kurzem als wichtigste Urkunde zur Frühgeschichte des Birkenfelder Landes und spielte auch im engeren Trierer Raum eine beachtliche Rolle. Viele bedeutende regionale Geschichtsforscher wie Heinrich Baldes in seinem 655 Seiten umfassenden Buch „Geschichtliche Heimatkunde der Birkenfelder Landschaft“ oder Hugo Klar in seinen zahlreichen Aufsätzen zum Birkenfelder Land hatten keine Zweifel an der Echtheit.

Die Autoren der unterschiedlichsten Ortschroniken haben alle von Baldes oder Klar abgeschrieben und sind somit auch der Fälschung aufgesessen. Generationen von Geschichtsschreibern des Birkenfelder Landes haben sich auf eine Urkunde des Trierer Erzbischofs Egbert von 981 berufen und den mittelalterlichen „Großbännen von Birkenfeld und Brombach“ damit eine urkundliche Erwähnung bis zurück in die fränkische Zeit beigemessen. Egbert war von 975 bis 993 Erzbischof in Trier. Aber die Urkunde verweist weiter zurück in die Zeit eines gewissen Herzogs Liutwin, der vor 700 die „Kirchen von Birkenfeld und Brombach“ angeblich besessen und dann an das Stift St. Paulin „vor Trier“ verschenkt haben soll. Die erstmalige urkundliche Benennung der beiden Kirchen war damit nicht um 700, auch nicht 981, sondern erst im „Transsumpt“ Theoderichs II. von 1215.

Die neuere Geschichtswissenschaft ist kritischer geworden im Hinblick auf das mittelalterliche Urkundenwesen. Insbesondere die Urkunden des frühen Mittelalters bis hin zum 12. und 13. Jahrhundert werden zunehmend unter die Lupe genommen. Die Suche nach Fälschungen hat erstaunliche Ergebnisse zutage gebracht. Die Wissenschaft hatte allzu sehr auf das mittelalterliche Urkundenwesen vertraut, in gutem Glauben auf deren wahrheitsgetreue Inhalte gesetzt. Das war ein Fehler.

Was besagt die sogenannte Egbert-Urkunde? Sie behauptet, dass Herzog Liutwin die Kirchen von Birkenfeld und (Nieder) Brombach dem Stift St. Paulin geschenkt habe – eine Kirchenschenkung also. Da Liutwin um 700 gelebt haben soll, wären die beiden Kirchen sehr früh erwähnt gewesen, was auch so in den jeweiligen Chroniken aufgegriffen ist. Birkenfeld und Niederbrombach waren stolz darauf, schon so früh urkundlich erwähnt zu sein. Liutwin, angeblich 722 verstorben, wird als Bischof von Reims und Trier und als Gründer der Abteil Mettlach gewallfahrt und als Strahlkraft verehrt. In der Trierer Geschichtsschreibung wird er als klar fassbar beschrieben. Doch die Beweise fehlen. Das Bistum Trier beruft sich als Quelle nur auf Legenden und machte den Heiligen quasi unantastbar.

Fälschungen waren im Mittelalter an der Tagesordnung

Mit der Fälschung der Urkunde wird auch die Realität von Bischof Liutwin infrage gestellt. Das Urkundenwesen des Mittelalters hatte seine Eigenarten, die heute nicht mehr begreiflich sind. Fälschungen waren das gewöhnliche Mittel, um Ansprüche durchzusetzen und Besitzstände festzuschreiben. Sie waren fast schon an der Tagesordnung. In den Fälscherwerkstätten geistlicher Institutionen, vor allem der Klöster, und auch bei weltlichen Herrschern wurden Falschurkunden professionell in Serie produziert. Würden alle Fälschungen als solche erkannt, müssten wesentliche Teile der Geschichte neu geschrieben werden. So war auch Erzbischof Egbert von Trier (950–993) darauf bedacht, die unter seinen Vorgängern geschädigten und ihrer Güter beraubten Klöster wieder möglichst aufzurichten und für den Verlust zu entschädigen.

Dies war in erster Linie der Grund, dass solche Fälschungen überhaupt entstanden. Theoderich II. von Wied, auch Dietrich von Wied genannt (1170–1242) war von 1212 bis zu seinem Lebensende Erzbischhof und Kurfürst von Trier. Unter ihm wurden im Jahr 1220 die Arbeiten am Verzeichnis „Liber annalium iurium“ beendet, das einen Überblick über die Besitzrechte und Einkünfte der Trierer Kirche beschrieb. Die Egbert-Urkunde von 981 ist ein Konglomerat von Fälschungen. Die „Ersatzgüter“ sind nach Heyen alle späterer Herkunft, als in der Falschurkunde von 981 angegeben.

Was die „Verlustliste“ betrifft, die angeblich dem Stift entzogenen Besitzungen, gibt es zu den Kirchen von Brombach und Birkenfeld keinerlei Zeugnisse, dass diese schon um 700 gegründet und an das Stift verschenkt wurden. Die Fälschung hatte 1215 stattgefunden und wurde als Nachahmung einer Egbert-Urkunde nach 981 zurückversetzt. Da bei den beschriebenen Überlieferungsmängeln Theoderich II. als Aussteller und Urheber von 1215, ebenso auch Arnold II. 1257 in der Geschichtsschreibung nicht erkannt worden waren, waren über Generationen Fehlinterpretationen die Folge.

Die gesamte Recherche Heiderichs ist in den Mitteilungen 2024 des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld nachzulesen.

222 gefüllte Klöße wurden serviert

Mittwoch, 04. September 2024, Nahe-Zeitung, Seite 20

222 gefüllte Klöße wurden serviert

Von Gerhard Müller

Zwei Tage Lauretta Kirb mit vielen Angeboten und großem Zuspruch des Publikums

 

Frauenberg. Wie schon im Vorjahr eröffnete Achim Bechtel, der Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde, mit einigen gezielten Schlägen auf den Zapfhahn eines Bierfasses offiziell die zweitägige Lauretta Kirb. Gleich danach setzte die Straußjugend die gute Tradition fort und brachte den Kirmesstrauß am ersten Festtag am Giebel des Gemeindehauses an. Ab 19 Uhr sorgte DJ Peter für gute Stimmung auf dem Festplatz.

Die angenehmen Temperaturen waren mit ausschlaggebend, dass die selbst gemachten und frischen Cocktails an der extra errichteten Cocktailbar sehr begehrt waren. Den Festsonntag setzte die IG Lauretta Kirb als Veranstalter mit zwei Traditionen fort. Die Nahetalmusikanten spielten zum Frühschoppen auf. Und zudem wurden zum gemeinsamen Mittagessen gefüllte Klöße angeboten.

Auch am zweiten Festtag begünstigten die sommerlichen Temperaturen einen starken Besucheransturm. Mit dem Einsatz der Nahetalmusikanten, die zum Frühschoppen für beste Stimmung sorgten, füllten sich nicht nur die beiden Parkplätze, auch das Festzelt war schnell besetzt. Mehr als 300 Gäste suchten im Zelt oder unter den riesigen Bäumen Schatten. Zwei Tage Vorbereitung bedurfte es, bis die Zutaten für das Fensel geschibbelt waren. Der spezielle Frauenberger Klosteigfüllung wurde erst am Festsonntag in den Kloßteig gefüllt und die selbst kreierten Soße zubereitet.

In riesigen Töpfen brachten die vielen freiwilligen Helfenden die exakt 222 gefüllten Klöße zum Kochen, um sie dann mit einem Schälchen Apfelmus zu servieren. Mit dem Verkauf der 220 Klöße stellten die Köche erneut einen neuen Rekord auf. „Das ist nun absolut die Grenze, mehr geht einfach nicht“ verkündete ein Mitglied des Klöße-Teams Lauretta Kirb stolz.

Mit Ausrufen des Kirmesstraußes folgte ein weiterer Höhepunkt der Kirmes. Aus der großen Schar von mehr als 20 Jugendlichen und jungen Männern verlasen Nico Franz und Christopher Schinkel den Kirmesstrauß. Die beiden glossierten in Reim und Frauenberger Mundart die Geschehnisse des vergangenen Jahres und erhielten viel Applaus. Danach erfreuten sich die Gäste mit selbst gebackenem Kuchen und Kaffee, während die Kleinen ihre Freude an der aufgebauten Hüpfburg und an einer Reihe von speziell ausgedachten Kinderspielen hatten. Mit einer gut bestückten Tombola, für die an beiden Tage Lose gab, ging der offizielle Teil der Kirmes zu Ende. Viele Festbesucher verbrachten noch einige Stunde im Festzelt, um die Kirb ausklingen zu lassen.

Unter ihrem Strauß versammelte sich die Straußjugend zum Foto. Nico Franz und Christopher Schinkel trugen den Kirmesstrauß vor. Foto: Gerhard Müller