Von einem Zwilling in Frankreich

Samstag, 06. August 2022, Nahe-Zeitung, Seite 17

Von einem Zwilling in Frankreich

 

Samstag, 06. August 2022, Nahe-Zeitung, Seite 17

Von einem Zwilling in Frankreich und einem wieder zuckelnden Zug

Die Woche im Rückspiegel

… notiert von der Wäschfrau

Mit einem Abstecher in unser schönes Nachbarland im Westen startet diesmal der Wochenrückblick. Danach geht es weniger erfreulich weiter, weil von Müllfrevlern die Rede sein muss.

Noch ein Frauenberg

Eine namensgebende Burgruine oben und ein Fluss etwas weiter unten: Diese Gemeinsamkeit haben zwei Orte, die auf dem schnellsten Weg nur 100 Kilometer voneinander entfernt liegen, beide Frauenberg heißen, aber in unterschiedlichen Nationen liegen. Das bestens bekannte Dorf an der Nahe muss an dieser Stelle natürlich nicht näher vorgestellt werden. Aber wer hätte gewusst, dass es direkt hinter der Grenze auch ein Frauenberg in Frankreich gibt? Das Dorf befindet sich am Ufer der Blies und zählt etwa 600 Einwohner, womit es etwas größer ist als sein Pendant im Westrich, wo etwa 400 Menschen leben. Das französische Frauenberg gehört zum Departement Moselle. Die ersten Spuren der heutigen Ruine am Hang oberhalb des Orts gehen auf das Jahr 1370 zurück. Mit Loretta von Sponheim, der die Burg an der Nahe schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Witwensitz diente, hat das historische Gemäuer in Frankreich aber nichts zu tun. Das Chateau de Frauenberg soll mehreren lokalen Adelsfamilien wie den Sires de Sierck oder den Grafen von Eberstein gehört haben. Es wurde später mehrmals weiterverkauft und 1786 durch einen Brand teilweise zerstört. Das Schloss beherbergte zwei Öfen einer Töpferei, die von 1785 bis 1791 in Frauenberg betrieben wurde. Diese Töpferei war der Ursprung der berühmten Keramikfirma Villeroy & Boch. Diese Informationen sind auf der Internetseite der französischen Fondation du Patrimoine nachzulesen. ax

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