Zwei Rohrbomben bei Frauenberg gefunden
Donnerstag, 04. Februar 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15
Zwei Rohrbomben bei Frauenberg gefunden
Die Rohrbomben wurden mit einer kontrollierten Sprengung unschädlich gemacht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hinweise. Foto: Hosser
Wohl selbst gebaut – Kripo nimmt die Ermittlungen auf
Frauenberg. Zwei offenbar selbst gebaute Rohrbomben haben am Dienstagnachmittag Sprengstoffexperten, Polizei und die Feuerwehr nach Frauenberg geführt: Im Uferbereich der Nahe in der Nähe der Bahnbrücke waren die explosiven Gegenstände bei Bauarbeiten gefunden worden. Mit einer gezielten Detonation auf einem abgelegenen Gelände in der Nähe des Sportplatzes wurde die Gefahr beseitigt. Woher die Bomben stammen, ist derzeit noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Es war gegen 13 Uhr, als bei der Polizei die Meldung einging: Der Verantwortliche einer Firma, die mit dem Ausbau eines Glasfasernetzes beschäftigt ist, hatte ein verdächtiges Objekt, möglicherweise eine Rohrbombe, gefunden. Nach der ersten Inaugenscheinnahme durch die Polizeikräfte wurde der zwischen Eisenbahnbrücke und Nahe gelegene Fundort weiträumig abgesperrt. „Erst später stellte sich heraus, dass es zwei Rohrbomben waren“, erklärt eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage der Nahe-Zeitung.
Die Ermittler der Kriminalpolizei Idar-Oberstein entschieden sich, spezialisierte Sprengstoffdelaborierer des Landeskriminalamtes hinzuzuziehen. Aufgrund deren Begutachtung konnten die Gegenstände, bei denen es sich dem ersten Anschein zufolge um zwei vermutlich seit Längerem liegende, selbst gebaute und in Alufolie gewickelte Rohrbomben handeln dürfte, abtransportiert werden. Auf einem abgelegenen Gelände brachten die Sprengstoffexperten das Selbstlaborat gegen 19.20 Uhr kontrolliert zur Detonation. Die Feuerwehr schritt unterstützend ein. „Wir haben Sandsäcke gebracht, um die Situation zu sichern“, berichtet Marco Braun, Wehrführer der VG Baumholder. „So einen Einsatz hatte ich bislang noch nicht erlebt“, fügt er hinzu.
Eine unmittelbare Gefahr für die Anwohner habe zu keiner Zeit bestanden, berichtet die Polizei weiter. Zwischen 16.40 und 19.30 Uhr sei die Eisenbahnstrecke zwischen Kronweiler und Idar-Oberstein für den Zugverkehr gesperrt worden. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont die Sprecherin. Positiv hervorzuheben sei, dass keine Schaulustigen vor Ort gewesen seien, die die Arbeit der Einsatzkräfte hätten behindern können. „Dafür sind wir wirklich sehr dankbar.“ red/pbl
Die Kriminalinspektion Idar-Oberstein hat nun Ermittlungen zur Bauart der Bomben, zur Herkunft und zu den Hintergründen aufgenommen. Sie bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Fund machen können oder sogar wissen, wer die Bomben dort platziert hat, sich unter Tel. 06783/9910 zu melden.