Wenn rostige Rohre die Idylle stören

Montag, 17. Januar 2022, Nahe-Zeitung, Seite 10

Wenn rostige Rohre die Idylle stören

Von unserem Redakteur Peter Bleyer

Kein schöner Anblick: Diese alten Rohre fand Markus Schlenger, als er in der alten Heimat bei Frauenberg bei einem Spaziergang die Seele baumeln lassen wollte. Kurzerhand machte er einige Fotos. Mittlerweile ist klar: Der Müll stammt von der Baustelle des Wasserzweckverbandes. Foto: privat

 

Spaziergänger findet Baustellenreste auf Wanderweg

Frauenberg. Ein Spaziergang durch die Natur kann gerade in diesen aufwühlenden Corona-Zeiten eine Quelle der Ruhe und Entspannung sein. Einfach mal den Kopf freikriegen von Inzidenzen, Hospitalisierungsraten und Impfdebatten. Der Kreis Birkenfeld bietet mit seinen Premiumwanderwegen die beste Gelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen und die Schönheit der Landschaft zu genießen. Weniger erholsam ist es da, wenn man auf seiner Tour am Wegesrand Müll und andere Ablagerungen entdecken muss. Diese Erfahrung machte kürzlich Markus Schlenger, der im Bereich des Naheradwegs zwischen Hammerstein und Frauenberg unterwegs war.

Alte, rostige Rohre liegen auf der Erde, zu einem kleinen Haufen aufgetürmt, an einer anderen Stelle sind Kabelreste zu finden, teilweise von braunen Laubblättern bedeckt: Die Fotos, die Markus Schlenger bei seinem Spaziergang gemacht hat, bieten wahrlich keinen anmutigen Anblick. Der ehemalige Idar-Obersteiner, der mittlerweile in Mainz lebt, ist öfter in seiner alten Heimat unterwegs und genießt die Natur, wie er im Gespräch mit der Nahe-Zeitung verrät. Was er dieses Mal neben Bäumen, Wiesen und Feldern entdeckt hat, gefiel ihm allerdings gar nicht.

„Wenn man sieht, wie gut der Weg angenommen wird, sollte man schon schauen, dass alles in Ordnung ist“, betont er. Müllablagerungen seien keine sonderlich gute Werbung für die Region. „Ich selbst bin ein begeisterter Naturliebhaber und Hobbyfotograf und habe während der Pandemie von mir aus auch wöchentlich diesen Wegabschnitt in Eigeninitiative gesäubert, wobei immer wieder ein bis zwei 36-Liter-Säcke Müll zusammenkamen, ohne dass ich zu den organisatorischen Wegepaten gehöre“, sagt er.

Nach dem aktuellen Müllfund hatte Markus Schlenger einen Verdacht, worauf die Ablagerungen zurückzuführen sein könnten. „Es könnten Reste von einer Baustelle sein“, meint er. „Kurzerhand habe ich den Idar-Obersteiner Oberbürgermeister Frank Frühauf über den Missstand informiert. Er hat schon geantwortet, sich bedankt und mir mitgeteilt, dass er den Fall an die Tourist-Info in Birkenfeld weiterleitet, weil das Ganze wohl Birkenfelder Gemarkung ist.“

Sandra Wenz, Leiterin der besagten Tourist-Info, erklärt auf Anfrage der Nahe-Zeitung, dass sie bereits Nachforschungen bezüglich der Müllablagerungen angestellt habe. Diese stammen wohl von der abgeschlossenen Baustelle des Wasserzweckverbandes. Die Verantwortlichen seien in Kenntnis gesetzt und würden den Müll nun zeitnah entsorgen, sei versprochen worden. So kann Markus Schlenger also in naher Zukunft wieder ungestört von unschönen Bildern Kraft in der Natur des Landkreises Birkenfeld tanken.

[ALT] Kostenloses Taxi zum Impfbus

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Wer am 17.01.22 den Impfbus an der Fa. Herbert Stephan KG aufsuchen möchte und nicht gut zu Fuß ist oder über kein eigenes Auto verfügt, darf gerne unseren Fahrdienst in Anspruch nehmen:

Einfach im Verlauf des Tages zur gewünschten Zeit die Telefonnummer

01511 5595918

(Karl-Heinz Thom) anrufen.

So schnell es möglich ist, wird der Impfling abgeholt und wenn gewünscht nach der Impfung auch wieder heimgefahren.
Falls gewünscht, können als Fußgänger angekommene auch nach ihrer Impfung heimgefahren werden.

Dieses Angebot gilt nur für Einwohner der Ortsgemeinden Frauenberg und Sonnenberg-Winnenberg. Der Fahrdienst kann am 17.01.22 zwischen 9 und 16 Uhr angefordert werden – je nach Nachfrage ist ggfs. mit Wartezeiten zu rechnen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Biber macht mit Baum kurzen Prozess

Montag, 03. Januar 2022, Nahe-Zeitung, Seite 18

Biber macht mit Baum kurzen Prozess

Auf Facebook schreibt die VG Baumholder: „Der Biber mochte wohl das neue Schild an der Nahe in Frauenberg so dar nicht. Nachdem wir im April die ersten Knabberspuren an den Bäumen entdekten und wir den angeknabbereten Baum bereits stutzen mussten, entschieden wir uns für ein Hinweisschile. Nun hat der Biber aber eindeutig gezeigt, was er davon hält. Nämlich überhaupt nichts. Foto: VG Baumholder

 

Unter Naturschutz: Bürger sollen sich nicht auf die Suche nach den Tieren machen

Frauenberg/Sonnenberg. Da streift man frohen Mutes und nichts Böses ahnend durch die Gegend – und was muss man plötzlich sehen? Ein Schild mit einem Foto, das einen selbst zeigt. Und das ohne zu fragen, welch Unverschämtheit! Was also tun? Klar, das Schild muss weg. Und der Baum, an dem es hängt, am besten auch. So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben.

Kürzlich wurde an der Traumschleife Loretta ein „gefällter“ Baum gefunden, an dem ein Schild befestigt war, das über Biber informierte. Die Spuren deuten darauf hin, dass ein in der Nähe lebender Vertreter dieser Gattung kurzen Prozess machte – vielleicht mag er keine allzu große Aufmerksamkeit.

„Der Biber, ja das ist schon eine Never-Ending-Story, und wir fanden sie echt lustig“ berichtet Jessica Zimmer von der Verbandsgemeindeverwaltung Baumholder. „Offensichtlich unsere Fangemeinde auch.“ Die VG hat vor einigen Tagen auf ihrer Facebookseite einige Fotos des Vorfalls mit ein paar launigen Zeilen veröffentlicht – der Beitrag hat zahlreiche Reaktionen der Nutzer hervorgerufen.

„Der Biber wohnt schon seit Längerem an der Traumschleife Gräfin Loretta direkt an der Nahe bei Frauenburg“, berichtet Jessica Zimmer. „Im Frühjahr hat er wohl etwas Holznachschub für seine Wohnung gebraucht und einen Baum an der Nahe abgenagt. Wir mussten reagieren, denn er drohte umzufallen. Aber wir haben den Baumstumpf nicht komplett entfernt, sondern bewusst ein Stück stehen lassen.“ Zu Ehren des Bibers habe man ein tolles Schild angebracht, dem Biber selbst habe es wohl nicht gefallen.

Auf Nachfrage beim Biberzentrum Rheinland-Pfalz erhielt die NZ folgende Antwort: „Die Nahe ist inzwischen durchgehend von Bibern besiedelt. Nicht immer sind die Biberburgen zu erkennen, oftmals baut der Biber auch flache Wohnröhren. Auffällig dagegen, gerade in dieser Jahreszeit, sind die Fällungen und Nagespuren.“ Noch mehr weiß Jörg Homann, Biberbetreuer für die Nahe und ihre Seitenbäche. „Oberhalb von Hammerstein gibt es schon mindestens seit zwei Jahren ein Biberrevier. Dort gibt es auch eine Burg, sie ist aber recht unspektakulär und sieht mehr wie ein Haufen Treibgut aus“, berichtet er. „Von dort bis Frauenberg ist es ja nicht so weit; die Spuren bei Frauenberg könnten noch zum Revier in Hammerstein gehören. Ein Kollege hat allerdings auch Spuren bei Kronweiler entdeckt. Das gehört sicher nicht mehr zum Hammersteiner Revier.“

Jessica Zimmer bittet die Bevölkerung ausdrücklich darum, sich nicht auf die Suche nach dem Biber zu begeben oder auf die Lauer legen – der Biber steht unter Naturschutz und hat ein Recht auf seine Ruhe. „Den ganz genauen Wohnort kennen wir nicht, und das wollen wir auch nicht.“

Ein Ausflug in die Natur des Nationalparklandkreises lohnt sich aber alle gerade – auch und gerade an frostigen Tagen. Die aktuelle Ausgabe der Broschüre „Winterzeit“ gibt einen Überblick über alle Winterwanderungen und -angebote in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald. Die Broschüre ist in allen Touris-Informationen der Region sowie an den üblichen Stellen kostenlos zu erhalten. Außerdem kann man sie im Internet unter der Adresse www. nationalparkregion-hunsrueck-hochwald.de durchblättern.

red/pbl

Samstag, 11. Dezember 2021, Nahe-Zeitung, Seite 21

Katze Heidi gibt gute Tipps

Von unserem Mitarbeiter Gerhard Müller

Die 20-jährige Alena Naab aus Frauenberg hält ihr 100 starkes Koch-Taschenbuch in die Kamera. Für Ende des Jahres hat sie bereits ihr zweites Buch angekündigt: Es wird ein Psychothriller. Foto: Gerhard Müller

Glutenfrei und vegetarisch für Kinder: Alena Naab aus Frauenberg hat ein Kochbuch veröffentlicht

Frauenberg. Alena Naab hat ein Kochbuch mit dem Titel „Glutenfrei und veganisch kochen und backen mit Katze Heidi“ geschrieben. Es ist seit wenigen Tagen käuflich zu erwerben. Die 20-jährige Frauenbergerin steckt zurzeit in einer Ausbildung zur Erzieherin. Und genau dort, im täglichen Umgang mit Kindern in Schulen in und Kitas, erhielt sie ihre Inspirationen. So entstand nach dem Motto von Maria Montessori „Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen“ dieses außergewöhnliche Buch.

Naab musste feststellen, dass immer mehr Kinder die Diagnose der Unverträglichkeit ausgestellt bekommen, die zeitweise sogar chronisch werden kann. Durch die Erinnerung an die eigene Kindheit, in der auch sie auf viel verzichten musste, kann sie sich gut in die Kinder hineinversetzen. Zunächst listete sie auf, was Kinder gern mögen; danach richteten sich die Rezepte. Schließlich sollen die Vorlieben und Wünsche der Kinder getroffen werden. Zusätzlich bereitete die Autorin viele Mahlzeiten mit einer Koch- und Backgruppe während ihrer mittlerweile abgeschlossenen Ausbildung im pädagogischen Bereich zu.

So entstand ein Buch mit glutenfreien und vegetarischen Rezepten. Fast alle sind ohne Nüsse, manche sind vegan und laktosefrei, bei anderen ist eine Abwandlung in vegane nuss- und laktose- freie Alternativen leicht möglich. Die meisten Rezepte wurden mit Kindergartenkindern, Schulkindern und Kindern im privaten Umfeld erprobt. Die junge Autorin legt Wert darauf, dass alle Rezepte entsprechend auch umwandelbar sind.

Die Rezepte sind so ausgesucht, dass schon die Kleinsten mithelfen können, indem sie sich beim Ausräumen der Einkaufstaschen, beim Abwaschen von Obst und Gemüse oder beim Zerkleinern einer Banane einbringen. Aber auch Jugendgruppen und pädagogische Fachkräfte werden in dem 100 Seiten umfassende Taschenbuch viele Rezepte finden, die sie mit Kindern kochen und backen können. Das Buch richtet sich nicht nur an Kinder und Eltern, sondern auch an Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten und auf der Suche nach Rezepten sind, die sie für und mit Kindern mit unterschiedlichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten zubereiten können.

Eine originelle Idee: Die Koch- und Backkatze Heidi gibt Tipps und begleitet die interessierten Leser mit kleinen Bastelideen und lässt so die Verschnaufpausen kreativ werden. Ziel des Buches ist es, Freude zu bereiten. Niemand sollte sich ausgeschlossen fühlen, egal, ob mit oder ohne Unverträglichkeit. Das Taschenbuchformat wurde bewusst gewählt, damit man es überall mitnehmen kann.

Die 95 Seiten mit Rezepten sind mit fünf Seiten Bastelideen angereichert. Mehr als 100 Fotos wurden von der Autorin selbst gefertigt und zu den einzelnen Rezepten platziert. Das Kochbuch, das sich auch gut als Weihnachtsgeschenk eignet, kann auf Amazon oder im Epubli-Buchshop unter der ISBN-Nummer 3754169270 zum Preis von 24,99 Euro erworben werden. Da jedes Buch einzeln gedruckt wird, muss eine Versandzeit von sieben bis zehn Tagen einberechnet werden.

Für die erwachsenen Leser wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ein Psychothriller erscheinen, den Alena Naab ebenfalls geschrieben hat. „Blute des Selbst, Blitz der Zeit“, heißt dieses Werk der Frauenbergerin, in dem es um eine Freundschaft mit zerstörerischen Kräften geht.

Dienstag, 07. Dezember 2021, Nahe-Zeitung, Seite 16

Jugendraum: Übergang läuft problemlos

Von unserem Mitarbeiter Gerhard Müller

Im Gemeindehaus finden nicht nur Veranstaltungen und Sitzungen statt, es bietet auch der Kirchengemeinde, dem Verkehrs- und Verschönerungsverein ein Domizil. Der Jugendraum ist ebenfalls dort beheimatet. Foto: Gerhard Müller

Viele Themen bei Ratssitzung erörtert

Frauenberg. In der jüngsten Frauenberger Ratssitzung stellte sich der neu gewählte Ortsbürgermeister von Sonnenberg-Winnenberg, Frank Robbert, dem Gemeinderat vor. Beide Ortsbürgermeister versuchen, die gute Zusammenarbeit zu vertiefen und auch gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren. Als erste gemeinsame Aktion wollen die beiden Ortsbürgermeister einen Impfbus, für den noch kein Termin festgelegt werden konnte, nach Frauenberg holen. Im weiteren Verlauf der Sitzung nutzte Ortsbürgermeister Patrick Kielburger die Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu seiner Halbzeit als Ortsbürgermeister zu ziehen, und streifte alle im Rat zur Sprache gekommenen Themen. Dabei sei der Rat stets bemüht gewesen, mit gezielten Maßnahmen und ohne Mehrkosten die Gemeinde nach voranzubringen. Bei einer VG-Umlage von 37,1 Prozent und einer Kreisumlage von 44,3 Prozent sind schon insgesamt 81,1 Prozent der zur Verfügung stehenden Schlüsselzuweisungen gebunden. Die Umlage habe sich zwar insgesamt etwas verringert, dennoch seien mehr Fixkosten für den Kindergarten, geschätzte 12 000 Euro, aufzubringen.

Und dann drückt die Frauenberger noch ein Schuldenberg von rund 450 000 Euro, für den 2023 eine Umschuldung ansteht. Bis dahin laufen die Schulden noch tilgungsfrei. Danach wird die Ortsgemeinde noch viele Jahre zurückzahlen. Dabei könnte die Entscheidung, den Verkauf der restlichen Bauplätze „Am Eichenrech“ in die Hand eines Maklers zu legen, durchaus Geld in die Kasse spülen. Allerdings ist bis jetzt noch kein Haus verkauft. Das Geld, das durch die vom Haupt- und Finanzausschuss ausgearbeitete Preisrichtlinie für Neuverpachtungen in die Kasse gelangt, ist dagegen nur Kleingeld. Nachdem Frauenberg nachweisen konnte, dass die für die Ortsgemeinde ausgewiesene Überversorgung in Sachen Internetversorgung nicht stimmte, hat sich in der in vergangenen Jahren viel getan. Nach der Aufnahme ins Clusterprogramm begann in diesem Jahr der Glasfaserausbau. Die Herausforderung im Tiefbau konnte zur Zufriedenheit der Gemeindevertretung gestemmt werden. Nun hofft man auf einen zügigen Anschluss. Die Nahebrücke der K 12, die Frauenberg und Sonneberg miteinander verbindet, ist in einem maroden Zustand. Seitens des LBM wurde der April als Planungsbeginn in Aussicht gestellt. Kielburger weist darauf hin, dass es bei der Durchführung der einzigen Verbindungsstraße der beiden Orte zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. Wenn der neue Fahrplan im ÖPNV im August 2022 greift, rechnet Kielburger mit einer deutlichen Verbesserung. Vorausgesetzt einer erforderlichen Parkdisziplin, wird die Bushaltestelle in der Ortslage wesentlich öfter angefahren als bisher. Die Umstellung der 58 Straßenleuchten auf die wesentlich billigeren LED-Leuchten wird noch Zeit in Anspruch nehmen. Bisher wurden zwei umgefahrene Leuchten ausgetauscht, und bei fünf Leuchten, bei denen nicht der komplette Lampenkopf gewechselt werden muss, ist der Austausch beauftragt. Alle anderen Lampen sollen erst ersetzt werden, wenn es wirtschaftlich erscheint.

Sabine Geisler hat unter dem Dach der Volkshochschule eine Seniorentanzgruppe ins Leben gerufen. Im nächsten Jahr, wenn es die Pandemie wieder zulässt, möchten sich die Teilnehmer regelmäßig donnerstags im Gemeindehaus treffen. Auf Initiative einer Privatperson, die auch das Holz stellte und den Zaun errichtete, wurde ein Holzzaun um den Spielplatz im oberen Forst in Richtung Straße aufgestellt. An den Kosten für die Lieferung des durch die Westricher Nahetalgemeinden bestellten Backes beteiligt sich die Gemeinde.

Stolz ist der Ortsbürgermeister darauf, dass der Übergang im Jugendraum auf die nächste Generation problemlos funktioniert. Das Gemeindehaus ist nicht nur die Heimat des Jugendraumes, auch die Kirchengemeinde und der Verkehrs- und Verschönerungsverein sind dort beheimatet. Die ins Auge gefasste Digitalisierung der Heizkörper im Gemeindehaus wird nicht durchgeführt, da dies vom Ortsgemeinderat für nicht wirtschaftlich erachtet wird.

Nachbarn dürfen zur Selbsthilfe greifen

Mittwoch, 24. November 2021, Nahe-Zeitung, Seite 16

Nachbarn dürfen zur Selbsthilfe greifen

Schon die Zapfen einer Schwarzkiefer können unter Nachbarn einen Streit auslösen, wenn sie in den falschen Garten fallen. Foto: dpa

Bei Streit um Äste und Wurzeln gibt es strenge Regeln

Kreis Birkenfeld. Der Baum, die Hecke oder der Strauch an der Grundstücksgrenze sind Klassiker unter den Gründen für Zoff unter Nachbarn. Besonders erbittert wird erfahrungsgemäß dann gestritten, wenn Äste über den Gartenzaun ragen oder sich Wurzeln über die Grenze ausdehnen. Müssen Eigentümer solche Beeinträchtigungen von nebenan hinnehmen? Oder dürfen sie selbst zur Schere greifen? Und was ist, wenn das den Baum gefährdet? Diese Fragen beschäftigen auch die Experten des Eigentümerverbands Haus und Grund Rheinland-Pfalz immer wieder. Spannende Antworten liefern nun zwei aktuelle Entscheidungen, auf die der Verband hinweist: ein grundsätzliches Urteil des Bundesgerichtshofs vom 11. Juni 2021 (Aktenzeichen V ZR 234/19) und ein daran angelehntes Urteil des Landgerichts Frankenthal vom 11. August (Aktenzeichen 2 S 132/20).

Betroffene Nachbarn dürfen grundsätzlich zur Tat schreiten

Die wichtigste Nachricht vorweg: Wer durch Äste und Wurzeln vom Nachbargrundstück beeinträchtigt wird, darf im Rahmen der Selbsthilfe tätig werden. „Das gilt nach der jüngsten BGH-Entscheidung sogar dann, wenn das Abschneiden die Standfestigkeit oder sogar das Überleben des Baums oder Strauchs gefährdet“, erläutert Ralf Schönfeld. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland-Pfalz betont allerdings, dass das Recht nur dann gewährt ist, wenn einige Grundvoraussetzungen erfüllt sind.

Das Recht zur Selbsthilfe setzt voraus, dass die herüberwachsenden Äste und Wurzeln die Benutzung des Nachbargrundstücks objektiv feststellbar beeinträchtigen. Diese liegen etwa vor, wenn Äste die Auffahrt zur Garage verengen oder Spielgeräte wie eine Schaukel in ihrer Funktionsträchtigkeit eingeschränkt werden. Dabei bedarf es nicht unbedingt einer direkten Beeinträchtigung durch die Äste selbst – auch herabfallendes Laub oder Zapfen können bereits genügen. Der betroffene Nachbar muss dem Eigentümer des Baums oder Strauchs eine angemessene Frist zur Beseitigung gesetzt hat und diese erfolglos abgelaufen sein. Was „angemessen“ ist, richtet sich auch nach gärtnerischen und naturschutzrechtlichen Belangen, etwa dem Rückschnittverbot während der Brutzeiten.

Der Rückschnitt darf zudem maximal bis zur Grundstücksgrenze erfolgen. Zudem darf das Abschneiden keinen Verstoß gegen Vorgaben des Naturschutzes wie Baumschutzsatzungen darstellen. Gilt ein entsprechendes Verbot und keine Möglichkeit zur Befreiung oder Ausnahme, dann ist das Selbsthilferecht ausgeschlossen.

Störende Wurzeln führten zum Rechtsstreit

Gegenstand des BGH-Entscheids waren die bereits abgeschnittenen Äste einer 40 Jahre alten und 15 Meter hohen Schwarzkiefer. Das Frankenthaler Landgericht musste sich mit den störenden Wurzeln einer Fichte an einer Grundstücksgrenze in Grünstadt beschäftigen. Der Nachbar wollte die Erlaubnis zur Beseitigung, weil ihn die Wurzeln beim Mähen seines Rasens stören. Die Eigentümer des Baums führten ins Feld, dass dies zum Tod der Fichte führen würde.

„Die Richter beriefen sich bei ihrem mittlerweile rechtskräftigen Urteil auf den Bundesgerichtshof und dessen Festlegung, dass die Frage der Gefährdung des jeweiligen Baums nicht von Belang ist“, so Schönfeld. Das begründeten beide Gerichte damit, dass das Selbsthilferecht eine einfache Hilfe bieten und darum nicht auf Verhältnismäßigkeit und Zumutbarkeit geprüft werden soll. Also entschied das Gericht, dass die Eigentümer die Beseitigung der Wurzeln dulden müssen – allerdings nur für Wurzeln, die den Nachbarn tatsächlich beeinträchtigen.

Friedliche Einigung sollte zumindest versucht werden

Bevor ein solcher Streit vor Gericht landet, rät Schönfeld allen Beteiligten dazu, eine friedliche Einigung zumindest zu versuchen. „Das geht meist schneller als der Weg über Anwälte und Gerichte. Es spart zudem im Zweifel viel Geld und ist vor allem besser für das künftige Miteinander.“ Baumeigentümer sollten zudem wissen, dass eine solche Selbsthilfe der Nachbarn überhaupt nur erforderlich werden kann, wenn der Eigentümer zuvor seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist. Sie besteht darin, Äste und Zweige gar nicht erst über die Grenzen des Grundstücks hinauswachsen zu lassen. Andererseits ermahnt Schönfeld Nachbarn zu etwas Nachsicht: Nicht jeder kleine Überhang müsse gleich in einen Rechtsstreit münden. Zumal die Frage bleibt, ob dies bereits die verlangte objektive Beeinträchtigung darstellt.

Ampeln ärgern Autofahrer auf L 176

Dienstag, 23. November 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15

Ampeln ärgern Autofahrer auf L 176

Mit Hochdruck wird die Wasserleitung in der Bahnhofsstraße in Frauenberg verlegt, damit die Anlieger die Straße wieder benutzen können und die Ampel auf der L 176 entfernt werden kann. Foto: Gerhard Müller

Leitung für die Trinkwasserversorgung wird verlegt

Frauenberg/Reichenbach. Autofahrer, die auf der L 176 in Richtung Baumholder unterwegs sind, müssen zurzeit Geduld mitbringen. Auf dem kurzen Stück zwischen Reichenbach und Frauenberg sind gleich zwei Lichtzeichenanlagen aufgebaut. Der Grund für die Ampeln, die vor und hinter der Einfahrt zum Hundeplatz stehen, ist nicht sofort erkennbar.

Um die amerikanische Housing in Baumholder an die Trinkwasserversorgung aus der Steinbachtalsperre anzuschließen, wird gegenwärtig eine Wasserleitung von Idar-Oberstein aus über den Radweg zwischen Hammerstein und Frauenberg bis zur im Bau befindlichen Druckerhöhungsstation bei Reichenbach verlegt.

Nachdem die Wasserleitung bereits unter der Straße nach Sonnenberg verlegt ist und auch die Nahe passiert wurde, steht nun die Überquerung der Bahnhofsstraße an. Um diese Arbeiten in offener Bauweise durchführen zu können, musste die Straße voll gesperrt werden. Dies hat zur Folge, dass die Anlieger, Arbeitnehmer der Firma Stephan und auch Besucher der Klubheime des FC Lauretta und des Anglervereins nur über die ausgeschilderte Umleitung über den Hundeplatz ihr Ziel erreichen.

Da aber auf der L 176 starker Verkehr herrscht und der verantwortliche Landesbetrieb Mobilität (LBM) eine Gefahrenstelle in der lang gezogenen Kurve, insbesondere für Linksabbieger vom Hundeplatz, vermeiden wollte, wurde dort eine Ampel installiert. Aber es gibt Hoffnung: Die ausführende Baufirma geht davon aus, dass die Arbeiten in Frauenberg in dieser Woche abgeschlossen werden können. Wenn die Bahnhofstraße wieder befahrbar ist, soll auch die Ampelanlage wieder abgebaut werden. Die Wasserleitung wird weiter entlang des Burgwegs in Richtung Frauenburg getrieben, um dann links der L 176 unterhalb von Reichenbach an die Druckerhöhungsstation angeschlossen zu werden.

Frauenbergs Bürgermeister Patrick Kielburger appelliert an alle Autofahrer und bittet diese, die ausgeschilderten Umleitungswege zu nutzen und langsam zu fahren. Schließlich kreuzt auch der Radweg die ausgeschilderte Strecke.

Die Begründung für die zweite Ampelschaltung ist einfacher: Zwischen Reichenbach und Frauenberg werden derzeit die Leitplanken ausgetauscht. gmü

Baugrube stürzt ein

Donnerstag, 18. November 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15

Baugrube stürzt ein

Bei einem Arbeitsunfall in einer Baugrube des Wasserzweckverbands im Nahetal bei Frauenberg wurde am Dienstag ein Arbeiter verletzt. Foto: Hosser

Arbeiter auf Baustelle des Wasserzweckverbands wird leicht verletzt

Frauenberg. Schreck auf der Baustelle des Wasserzweckverbands Birkenfeld bei Frauenberg: Glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitt ein Bauarbeiter, der am Dienstag bei Schweißarbeiten in einer etwa vier Meter tiefen Baugrube verschüttet worden war. Der Mann konnte sich aus eigener Kraft befreien und wurde im Anschluss durch die Feuerwehr geborgen, wie die Polizei berichtet. Er wurde mit Verletzungen an Kopf und Knie ins Krankenhaus gebracht. Polizei, Feuerwehr und Berufsgenossenschaft waren im Einsatz.

Wenn ein ausgehöhlter Baumstamm zu einem Wassertrog wird

Samstag, 16. Oktober 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15

Wenn ein ausgehöhlter Baumstamm zu einem Wassertrog wird

Die Woche im Rückspiegel

… notiert von der Wäschfrau

Wie man einen Naturbrunnen herstellt, konnte man kürzlich in Frauenberg sehen.

Naturbrunnen kreiert

Die Ehrenamtlichen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Frauenberg bauten einen Naturbrunnen Foto: Gerhard Müller

In acht Arbeitseinsätzen stellten die freiwilligen Helfer des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Frauenberg einen neuen Naturbrunnen für den Rastplatz Rinzendell her. Aus dem vom Bundesforst für Verfügung gestellten Akazienholz bauten die Vereinsmitglieder einen Wassertrog mit entsprechendem Brunnenzulauf. Das Wasser fließt im Kupferrohr durch den Baumstamm in den ausgehöhlten zweiten Baumstamm. gmü

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