Der Erste Beigeordnete Achim Bechtel (links) und Ortsbürgermeister Karl-Heinz Thom (rechts) nahmen das Ölgemälde mit einem Frauenberger Motiv als Geschenk Lothar Schönweilers (Mitte) im Namen der Gemeinde entgegen.
Gemeinderat genehmigt Abschlüsse der Haushaltsjahre 2020 bis 2022
Von Ger¬hard Mül¬ler
Frauenberg. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat in Frauenbergs mit den Jahresabschlüssen von 2020 bis 2022 befasst. 2020 schließt mit einer Bilanzsumme von 2 504 108 Euro ab (Vorjahr 2,63 Millionen Euro). 2021 lagen Ausgaben und Einnahmen bei einer Summe von 2 432 934 Euro und 2022 belief sich die Bilanz auf 2 470 160 Euro.
Dabei musste der Rat zur Kenntnis nehmen, dass sich das Sachanlagenvermögen der Gemeinde seit 2020 von 2,473 Millionen Euro in den Folgejahren verringert hat. Waren es 2021 noch 2,4 Millionen Euro, sind es im Anschlussjahr 2022 noch 2,27 Millionen Euro. Die bedeutsamsten Vermögensgegenstände sind der Gemeindewald, der mit 455 290 Euro bewertet ist und das Infrastrukturvermögen mit 502 279 Euro. Das übrige Grundvermögen beträgt 1,5 Millionen Euro. Darin ist auch das Dorfgemeinschaftshaus mit 723 728 Euro enthalten.
Beim Eigenkapital gab es nach zwei Jahren mit negativen Finanzhaushalten in den Jahren 2020, 2021 sowie 2022 einen Zuwachs in Höhe von 107 338 Euro. Die Gemeinde hat zudem weiterhin Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen für Investitionen. So schlugen zum Jahresende 2020 Kreditermächtigungen bei Banken in Höhe von 447 960 Euro zu Buche. Diese verringerten sich in den beiden Folgejahren durch die reguläre Tilgung auf 445 680 Euro. In 2020 gab es einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 67 023 Euro, im Folgejahr stand ebenfalls ein Minus unter dem Strich in Höhe von 37 121 Euro. Bedingt war dies durch gestiegene Umlagen an die VG und den Kreis sowie geringere Schlüsselzuweisungen. 2022 wurde ein Jahresüberschuss von 107 339 Euro ermittelt, was eine Verbesserung bedeutet, die auf höhere Schlüsselzuweisungen zurückzuführen waren.
Die Haushaltsüberschreitungen belaufen sich im Ergebnishaushalt 2020 auf 28 105 Euro und im Finanzhaushalt auf 44 240 Euro. 2021 sind im Ergebnishaushalt noch 21 493 Euro und im Finanzhaushalt auf 14 715 Euro zu genehmigen. 2022 wird in der Finanzrechnung eine Verringerung des Zahlungsmittelbestandes auf 7950 Euro ausgewiesen.
Der frühere Ortschef Patrick Kielburger informierte den Ortsgemeinderat über die Internetseite der Ortsgemeinde. Einige Daten seien nicht mehr aktuell und müssten überarbeitet werden, sagte er. Dem Angelverein wurde die jährliche Unterstützung in Höhe von 100 Euro für das Kalenderjahr 2023 genehmigt.
Ein Dauerthema im Rat bleibt die Umrüstung der Straßenlampen auf LED. Die Gemeinde hat einen Betrag im Haushalt eingestellt, der zudem bezuschusst wird, jedoch könne erst nach eingehender Überprüfung jeder Lampe durch die OIE eine Aussage darüber gemacht werden, ob und in welcher Höhe ein wiederkehrender Beitrag, zu zahlen durch die Bürger, erhoben werden könnte, sagte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Thom.
In einer Besprechung zwischen Thom, den Beigeordneten Achim Bechtel und Gerd Kappel sowie Lothar Schönweiler wurde vereinbart, die Mäh- und Pflegearbeiten innerhalb der Gemeinde zu reduzieren. Sie erstellten einen Plan, der Kosten reduzieren und die natürliche Diversität der Pflanzen und Tierwelt fördern soll.
Geschenktes Ölgemälde hängt jetzt in der Bauernstube
Lothar Schönweiler aus Kronweiler spendet der Ortsgemeinde ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert, das das Nahetal zwischen der Eisenbahnbrücke und Brücke Frauenberg sowie die Frauenburg darstellt. Schönweiler betreut seit Jahren die Pflege der Grünanlagen in Frauenberg. Dabei ist ihm die Gemeinde so ans Herz gewachsen, dass er sich entschlossen hat, ihr aus seiner Privatsammlung ein Ölgemälde von Max Müller-Held zu vermachen. Der Künstler wurde 1891 in Hellertshausen geboren, wo er auch 1973 starb. Sein Lehrer in der Dorfschule und dessen Schulinspektor, der wirkungsreiche Pfarrer Albert Hackenberg, machten die Eltern bereits während der ersten Schuljahre auf die malerische Begabung aufmerksam. Schon zur Schulzeit malte und zeichnete Müller-Held Bilder von seinem Dorf, Wald und Flur. Nach der Schule musste er bis zur Gesellenprüfung eine dreijährige Lehre als Maler im elterlichen Betrieb absolvieren, ehe er eine Maler- und Kunstgewerbefachschule besuchen durfte. Nach einer weiteren Dekorationsprüfung besuchte er eine Kunstschule in Hamburg, wo er auch seine spätere Ehefrau kennenlernte. An ihrer Seite und mit ihrem künstlerischen Verständnis reiften seine künstlerischen Leistungen und es wuchs seine Schaffenskraft. In dieser Phase entstand auch das Werk vom Nahetal und der Frauenburg. Das Gemälde hat nun einen Platz in der Frauenberger Bauernstube gefunden. gmü
(Quelle Nahezeitung 19.03.24, Seite 19)