Montag, 23. August 2021, Nahe-Zeitung, Seite 19

Vandalismus an der Frauenburg

Torriegel abgebrochen

Frauenberg. Bisher unbekannte Täter haben zwischen Donnerstag, 12. August, und Donnerstag 19. August, an der Frauenburg das Eingangstor beschädigt. Laut Polizei brachen sie einen Teil des Riegels, der am Eingangstor angebracht ist, ab. Jedoch konnten sie das Tor nicht öffnen. Es entstand Schaden in Höhe von etwa 100 Euro. Um Hinweise bittet die Polizeiinspektion Baumholder unter der Telefonnummer 06783/9910.

Radweg bald befahrbar

Mittwoch, 11. August 2021, Nahe-Zeitung, Seite 17

Radweg bald befahrbar

Gegenwärtig wird die Verlegung der Wasserleitung neben dem Radweg durch die angrenzenden Wiesen vorangetrieben. Foto: Gerhard Müller

Provisorium ist bis Ende August fertiggestellt

Frauenberg. Die marode Wasserleitung, die vom Idar-Obersteiner Rilchenberg bis nach Baumholder führt, wird durch ein neues Leitungssystem mit einem größeren Querschnitt ersetzt. Mit der neuen Leitung werden auch die US-Liegenschaften an das öffentliche Versorgungsnetz des Kreises Birkenfeld angeschlossen. Nach Beendigung der Sanierungsarbeiten an der Steinbachtalsperre werden die Amerikaner ab Frühjahr 2023 auch von dort mit Brauch- und Trinkwasser versorgt.

Da sich die Wasserleitung teilweise unter dem Radweg von Hammerstein nach Frauenberg befindet, mussten circa. 1,2 Kilometer des Radweges aufgerissen werden. Auf der Strecke von der Radfahrerbrücke bei Hammerstein wurden die Leitungen bereits verlegt und die Aushebungen verfüllt. Laut Auskunft der ausführenden Baufirma wird bis Ende August diese Strecke noch gewalzt werden. Das bedeutet, dass der provisorische Radweg ab diesem Zeitpunkt zumindest mit robusten Fahrrädern auch wieder benutzt werden kann.

Die restlichen 800 Meter bis zum Hochbehälter an der Nahestraße zwischen Frauenberg und Sonnenberg werden derzeit in Angriff genommen. Von dort aus wird die Wasserleitung unter der Nahe hindurch in Richtung Frauenburg verlegt, um dann am Moosberg an die bereits vorhandene Leitung angeschlossen zu werden. Mit der eigentlichen Fertigstellung des Radweges in seiner ursprünglichen Form ist erst Ende des Jahres zu rechnen, wenn die Asphaltdecke aufgebracht wird. gmü

Raiffeisenbank soll Bauplätze vermarkten

Donnerstag, 08. Juli 2021, Nahe-Zeitung, Seite 19

Raiffeisenbank soll Bauplätze vermarkten

Von unserem Mitarbeiter Gerhard Müller

Patrick Kielburger zeigt auf die am Ende der Straße liegenden noch freien Bauplätze „Am Birkenwald“, die nun von der Raiffeisenbank Nahe beworben und vermarktet werden sollen. Foto: Gerhard Müller

 

Gemeinderat gibt Grundstücke in professionelle Hände

Frauenberg. Den kompletten Gemeinderat konnte Ortsbürgermeister Patrick Kielburger zur jüngsten Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus begrüßen. Er stellte zunächst den Forstwirtschaftsplan 2021 vor, der bei Erträgen von 4834 Euro und Aufwendungen von 9676 Euro mit einem Defizit von 4842 Euro abschließt. Es ist geplant, 125 Festmeter einzuschlagen, von denen 109 Festmeter verkauft werden.

Zum entstandenen Fehlbetrag ergab sich eine kurze Diskussion, bei der die hohen Kosten für Abholzung kritisiert wurden. Bürgermeister Kielburger konnte erklären, dass in erster Linie die vielen mit Fichte bepflanzten Hanglagen und die vom Borkenkäfer befallenen Bestände die erhöhten Kosten verursachten. Zukünftig werde man in erster Linie mehr Mischwald aufforsten. Den Forstwirtschaftsplänen stimmte der Rat dennoch einstimmig zu. Der Rat legte die Brennholzpreise für die Jahre 2021 und 2022 fest. So beträgt der Brennholzpreis 45 Euro je Festmeter, für Kronenholz sind 17 Euro je Raummeter und für Nadelholz am Weg 10 Euro je Raummeter zu zahlen.

Da im Haupt- und Finanzausschuss Haushaltssatzung und Haushaltsplan bereits ausführlich besprochen wurden, ergaben sich dazu keine Diskussionen. Der Ergebnishaushalt schließt 2021 bei 481 390 Euro Erträgen und 505 179 Aufwendungen mit einem Defizit von 23 789 Euro ab. 2022 wird ein Defizit von 22 806 Euro bei Erträgen von 472 871 Euro und Aufwendungen von 495 677 Euro erwartet. Bei den Steuerhebesätzen sind keine Änderungen vorgesehen, sodass die Grundsteuer A weiterhin bei 300, die Grundsteuer B bei 380 und die Gewerbesteuer bei 365 Prozent liegen. Im Schuldendienst soll ein Darlehen in Höhe von 440 000 Euro jährlich mit 11 836 Euro getilgt werden, sodass die Schulden schrittweise abgebaut werden. Als geplante Kreditaufnahme sind 2021 20 000 Euro und 2022 10 000 Euro vorgesehen.

Als Investition sind für den Straßenausbau „Am Eichenrech“ 2021 40 000 Euro eingestellt. Schrittweise soll die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt werden, wozu jährlich 3000 Euro bereitgestellt werden. Zur Straßenunterhaltung sind 5000 Euro und an Unterhaltungsmaßnahmen für den Friedhof 3000 Euro eingestellt. Einstimmung wurden Haushaltssatzung und Haushaltsplan angenommen.

Den Vorsitz bei der Prüfung der Jahresrechnung 2019 führte das älteste Ratsmitglied, Gerd Kappel. Der Rechnungsprüfungsausschuss unter dem Vorsitz von Stefan Kielburger hatte die Belegprüfung durchgeführt, die zu keinerlei Beanstandungen führte. In der Ergebnisrechnung ist ein Jahresüberschuss von 159 640,79 Euro ermittelt. Gegenüber der Haushaltsplanung bedeutet dies eine Verbesserung um 185 251,79 Euro, die sich auf höhere Einnahmen bei den Gewerbesteuern (211 000 Euro) beruht. Dies führt zu Mehraufwendungen bei der Gewerbesteuerumlage von 37 000 Euro.

Die Haushaltsüberschreitungen im Finanzhaushalt von 3113,06 Euro wurden genehmigt, der geprüfte Jahresabschluss wurde festgestellt, und dem Ortsbürgermeister, den Beigeordneten sowie dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder wurde für das Haushaltsjahr 2019 einstimmig Entlastung erteilt.

Nach Vorgesprächen im Haupt- und Finanzausschuss waren sich die Ratsmitglieder schnell einig, dass die Vermarktung und Bewerbung von Bauplätzen künftig in professionelle Hände gegeben wird. Nach eingehender Beratung und Prüfung der drei vorliegenden Maklerangebote, die keine großen Unterschiede aufwiesen, sprach sich der Rat für die Raiffeisenbank Nahe aus. Die Bank soll nun die neun noch unbebauten Bauplätze „Am Birkenwald“ vermarkten. Das 2006 entstandene Baugebiet war auf zwölf Bauplätze ausgelegt, von denen in den ersten Jahren lediglich drei bebaut wurden. Zum Preis von 39,50 Euro pro Quadratmeter werden die voll erschlossenen Bauplätze ab sofort von der Raiffeisenbank Nahe angeboten.

Arbeiten haben begonnen

Montag, 14. Juni 2021, Nahe-Zeitung, Seite 17

Arbeiten haben begonnen

Im Nahetal zwischen Sonnenberg und Frauenberg haben die Bauarbeiten an einer neuen Wasserleitung begonnen, die die US-Community in Baumholder mit der Steinbachtalsperre verbindet. Dafür muss der Naheradweg in diesem Bereich bis voraussichtlich Herbst gesperrt werden. 

Radfahrer müssen derzeit im Nahetal Umwege in Kauf nehmen

Sonnenberg-Winnenberg. Im Bereich des Naheradwegs bei Sonnenberg haben die Arbeiten an einer neuen Wasserleitung begonnen, die aufgrund der geplanten Anbindung des US-Wohn- und Kasernenbereichs in Baumholder an das öffentliche Versorgungsnetz im Kreis Birkenfeld nötig sind. Für die Dauer der Arbeiten muss der Naheradweg zwischen dem Idar-Obersteiner Stadtteil Hammerstein und der K 14 zwischen Frauenberg und Sonnenberg für viele Wochen bis in den Herbst hinein gesperrt werden.

Horst Kürschner, der Werkleiter des Wasserzweckverbands Kreis Birkenfeld, hofft aber, dass die Arbeiten so zügig vorankommen, „dass wir vielleicht früher fertig werden als geplant“. Zudem werde man sich bemühen, je nach Baufortschritt einzelne Abschnitte des für die Veloverbindung zwischen Idar-Oberstein und Birkenfeld beziehungsweise Baumholder essenziellen Radwegs freizugeben. So ist derzeit der Abschnitt Hammerstein bis zur Radwegebrücke kurz vor dem Clausfels noch befahrbar.

Weil es nicht gelungen ist, eine sinnvolle Umleitung auszuschildern, werden Radfahrer gebeten, während der Bauphase die Bahnlinie zu nutzen. Darauf weisen entsprechende Schilder an neuralgischen Punkten wie dem Bahnhof in Oberstein hin. Von dort kann man zum Beispiel mit der RB 34 stündlich Kronweiler, Nohen, Heimbach oder auch Neubrücke erreichen. Ab 9 Uhr ist die kostenlos Fahrradmitnahme in den Zügen zum RNN-Tarif (Erwachsene 3,50 Euro einfache Fahrt) möglich. sc

Weitere Infos zum Radtransport in der Bahn: www.rnn.info

„Premiumdeponie“

Samstag, 12. Juni 2021, Nahe-Zeitung, Seite 19

„Premiumdeponie“

Über diese Wohnzimmermöbel mitten im Wald staunten zwei Wanderer kürzlich nicht schlecht. Foto: privat

 

Die Woche im Rückspiegel

… notiert von der Wäschfrau

Was haben Wohnzimmermöbel auf einer Waldlichtung zu suchen? Das fragen sich zwei Wanderer.

Ein Sessel steht im Wald

Dieser Tage erwanderten Manfred Bombeiter und Gerhard Kopelsky bei herrlichem Wetter die Traumschleife Gräfin Loretta. Sie waren sehr angetan von der anspruchsvollen Wegführung und den traumhaften Ausblicken. Doch von einen Anblick waren sie ganz und gar nicht begeistert. Nach etwa 5,2 Kilometern am Ende von Frauenberg trauten beide ihren Augen nicht: Da war eine wilde Müllablagerung – bestehend aus Wohnzimmermöbeln wie Sessel, Sofa und Schrank, teilweise noch gut erhalten. „Welcher Zeitgeist entsorgt an einem solchen Premiumwanderweg seinen Sperrmüll?“, fragten sich die beiden. „Hat dieser noch nichts von der kostenlosen Sperrmüllentsorgung des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Birkenfeld gelesen oder gehört? Oder wird mit diesem Mobiliar etwa ein komfortabler Rastplatz im Wohnzimmerstil für müde Wanderer zur Erlangung weiterer Zertifizierungspunkte eingerichtet? Ist dies das zukünftige Wandern in Premiumqualität?“ Wer den Fall aufklären kann, darf sich natürlich melden. Vielleicht finden sich ja auch die Besitzer der „verlorenen“ Möbel.

Schilder weisen auf Sperrung des Nahe-Radweges hin

Idar-Oberstein/Frauenberg. Der Wasserzweckverband Kreis Birkenfeld hat großformatige Hinweisschilder auf die mehrmonatige Sperrung des Naheradwegs zwischen dem Idar-Obersteiner Stadtteil Hammerstein und Frauenberg an vielen neuralgischen Stellen aufgehängt. Darauf werden Radfahrer gebeten, die Bahn zu nutzen und die betreffende Strecke so zu umgehen. Eine Umleitung ist nicht beschildert. Die Bauarbeiten haben am Montag begonnen, dabei wird von Hammerstein aus eine neue Wasserleitung verlegt, die von Idar-Oberstein nach Baumholder führt. Die alte Leitung ist marode, gleichzeitig wird auch der Durchmesser erhöht. Hintergrund ist, dass die US-Community ab dem kommenden Jahr ihr Trinkwasser aus der Steinbachtalsperre beziehen soll. Der Radweg, der im Nahetal direkt auf der Leitungstrasse verläuft, muss aus diesem Grund bis voraussichtlich Oktober/November voll gesperrt werden. sc Foto: Reiner Drumm

Im Wald gelandet

Mittwoch, 02. Juni 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15

Im Wald gelandet

Ein Jäger konnte das Fahrzeug noch fotografieren. Foto: privat

Polizei sucht Unfallfahrer

Frauenberg. Ein bislang unbekannter Unfallverursacher war in den vergangenen Tagen mit seinem silbernen Mercedes auf der L 176 aus Richtung Frauenberg in Richtung Reichenbach unterwegs. Laut Polizei kam er unmittelbar nach der lang gezogenen Linkskurve direkt hinter Frauenberg aus bislang ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn ab und fuhr eine Böschung hinunter, wo er heftig gegen einen Baum prallte. Das Fahrzeug kam auf dem Dach zum Liegen. Der Fahrer verließ anschließend ohne sein Auto den Unfallort. Danach ließ er, ohne die Polizei zu informieren, sein Fahrzeug aus dem Waldstück herausziehen und abschleppen. Es entstand Schaden an dem Baum, gegen den er geprallt war. Das Flurstück ist ebenfalls beschädigt.

Ein Jäger hatte am Mittwoch, 26. Mai, um 20 Uhr das Fahrzeug im Waldstück bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt war niemand mehr darin. Er fotografierte das Auto. Wer kennt das Fahrzeug, den Verursacher oder kann sachdienliche Hinweise zu dem Unfall geben?. Um Hinweise bittet die Polizei Baumholder unter der Telefonnummer 06783/9910.

Ein neuer Blickwinkel

Mittwoch, 17. März 2021, Nahe-Zeitung, Seite 18

Von dieser Seite aus konnte man die Frauenburg bislang nicht betrachten. Jetzt, da der Hang abgeholzt wurde, bietet sich eine neue Perspektive. Foto: Gerhard Müller

Ein neuer Blickwinkel

Frauenberg. Holzfäller haben in den Wintermonaten den mit Nadelwald bewachsenen Hang gegenüber der Frauenburg abgeholzt. Vom steilen Hang mit dem Namen „Auf Theisgraben“ wird nun dem Betrachter eine völlig neue Perspektive auf die von den Grafen von Sponheim vor 1327 erbaute Frauenburg eröffnet. Die meisten Aufnahmen, die die Burgruine zeigen, wurden jeweils vom Moosberg auf der gegenüberliegenden Seite aus aufgenommen. Nun kann man die gesamte Burganlage, die Gräfin Loretta von Sponheim ab 1331 zeitweise als Witwensitz nutzte, aus einem neuen Blickwinkel in Augenschein nehmen. gmü

In den Adern der Queen fließt Sponheimer Blut

Samstag, 06. Februar 2021, Nahe-Zeitung, Seite 17

Von unserem Mitarbeiter Gerhard Müller

Wer hätte das gedacht? Queen Elisabeth II. ist eine Nachfahrin der Gräfin Loretta von Sponheim, die eine Zeit lang auf der Frauenburg lebte. Foto: dpa

 

Heimatforscher Freimut Heiderich macht überraschende Entdeckung: Königin Elisabeth II. ist eine Nachfahrin von Gräfin Loretta

Frauenberg. Auf den ersten Blick mutet die Vorstellung, dass Queen Elisabeth II. von England etwas mit der Frauenburg zu tun haben könnte, seltsam und fantasiegeladen an. Doch dem anerkannten Oberbrombacher Heimatforscher Dr. Freimut Heiderich ist es gelungen, einen Zusammenhang darzulegen, der bisher nicht geschichtlich erforscht wurde und somit völlig im Verborgenen blieb. Heiderich kann die direkte Blutsverwandtschaft von Loretta, die ungefähr von 1298 bis 1346 lebte, zur heute im Vereinigten Königreich von Großbritannien regierenden Königin nachweisen.

Meist männliche Linie verfolgt

Dass diese Blutsverwandtschaft bisher noch nicht im Geschichtsbuch notiert ist, liegt daran, dass bisher immer nur die männliche Linie, also die der Thronfolger verfolgt und erforscht wurde. Heiderich interessiert sich auch für abseitige Dinge, genealogische Ketten, Verknüpfungen, die bisher wenig bis gar nicht durcherforscht waren. So konnten er in seiner in den 80er-Jahren begonnenen und erst im vergangenen Jahr abgeschlossenen Arbeit Überraschungen herausarbeiten, die kaum einer vermutete: Queen Elisabeth II. ist ein direkte Nachfahrin von der Frauenberger Gräfin Loretta von Spohnheim. Exakt ausgedrückt ist die Gräfin Loretta die 20-fache Urgroßmutter der amtierenden britischen Königin.

Um in die hochinteressante Geschichte einzusteigen, muss man in ferne Zeiten, rund 720 Jahre, zurückblicken. Loretta von Sponheim Starkenburg wurde ungefähr 1298 als Gräfin zu Salm Obersalm geboren und war die berühmt-berüchtigte Gräfin Loretta, die den Erzbischof Balduin von Trier auf der Mosel gekapert und gefangen genommen hatte. Gräfin Loretta lebte als Witwe zumindest zeitweilig auf der Frauenburg, deren Namensgeberin sie auch war. Dass sie nicht die Erbauerin der Burg war, ist mittlerweile geschichtlich erwiesen. Nachdem ihr Ehemann Heinrich II. von Sponheim 1323 und ihr Schwiegervater Johann II. 1324 verstorben waren, führte sie als junge Witwe die Geschicke der Grafschaft in einer politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeit. Der älteste ihrer drei Söhne, Johann III., war mit Mechthild von der Pfalz verheiratet, übernahm nach ihr die Regentschaft der hinteren Grafschaft. Sein einziger Sohn Johann IV. trat seine Nachfolge an, während seine beiden Töchter, Mechthild und Loretta, kaum Erwähnung fanden.

Und genau darin löst sich in einer langen Kette der genealogische Knoten. Die Enkelin der Frauenberger Loretta, ebenfalls mit Namen Loretta, war mit Graf Heinrich III. von Veldenz verheiratet, dem in der Bruderteilung 1387 die obere Grafschaft Veldenz zugeteilt wurde. Die Reihe in der Blutsverwandtschaft führt weiter über Gräfin Anna von Veldenz, (verheiratet mit Palzgraf Stephan), die als Stammmutter der wittelsbachischen Linie Pfalz-Zweibrücken und des bayerischen Königshauses gilt, zur Linie Pfalz-Simmern: von Herzog Friedrich I. von Simmern (1417–1444) über Herzog Johann I. von Simmern (1459–1509), Herzog Johann II. von Simmern (1492–1557) bis hin zum Herzog Friedrich II. von Simmern. Nach dem Tod seines Vaters 1557 übernahm dieser die Regierung und hatte nichts eiliger zu tun, als in Simmern und der Hinteren Grafschaft Sponheim die Reformation zwangsweise durchzusetzen. Aber er regierte in Simmern nicht lange, wurde 1559 pfälzischer Kurfürst als Nachfolger des Kurfürsten Ottheinrich, der nur drei Jahre die „Kur“ genossen hatte und verstorben war, nachdem er sich „zu Tode genährt hatte“ und zum Schluss vier Zentner wog. Herzog Friedrich II. siedelte als Kurfürst von Simmern nach Heidelberg über und überließ vereinbarungsgemäß den pfälzischen Anteil an der Hinteren Grafschaft Sponheim seinem Großvetter, dem Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (1526–1569). Als Kurfürst von der Pfalz änderte sich für den Simmerner Herzog Friedrich II. die Bezifferung, als Kurfürst war er Friedrich III., auch „der Fromme“ genannt. Von ihm setzt sich die Stammreihe der Kurfürsten mit seinem Sohn Kurfürst Ludwig VI. (1539–1583), über seinen Enkel Friedrich IV. (1574) und dessen Sohn Friedrich V. (1996) fort.

Das Ende der Personalunion

Er soll eine „glänzende Erscheinung“ gewesen sein und war mit der ältesten Tochter von Jakob Stuart I. (1566–1625), dem „King of England, Scotland and Ireland“, verheiratet. Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg 1620 bei Prag war er zur schmachvollen Flucht nach England zu seinem Schwiegervater genötigt und wurde anschließend zum Spott der Geschichtsschreibung. Vom Kaiser geächtet, verlor er die Kurwürde und starb im Exil 1632. Die jüngste Tochter aus der Ehe Friedrichs V. mit der englischen Prinzessin war Sophie von der Pfalz (1630–1714), das neunte Kind, die „Große Kurfürstin“ genannt. Sie heiratete in das kurfürstliche Haus Hannover ein. Sie war die Ehefrau und spätere Witwe des Kurfürsten Ernst August von Hannover (1698). Sophie verpasste die Thronwürde, da sie zwei Monate vor Queen Anna in Hannover verstarb. Aber ihr Sohn Georg I. Ludwig, Kurfürst von Hannover, (1660–1727) wurde aufgrund des „Act of Settlemant“ von 1701 nach dem Ableben von Queen Anna, der Letzten aus dem Hause Stuart, 1714 als George I. „King of Great Britain“. Er regierte bis 1727. Das Wichtigste für Sophie von der Pfalz, als sie vom Parlament zur Thronfolgerin bestimmt wurde, war nicht nur, dass sie (zur Hälfte) eine Stuart war, sondern vor allem, dass sie aus protestantischem Hause kam. Ohne den religiösen Wandel und die Weitergabe der religiösen Überzeugung auf Söhne und Enkel wäre die Geschichte wahrscheinlich ganz anders verlaufen, wäre der Sohn der Urenkelin Sophie von der Pfalz, der Kurfürst Georg I. Ludwig von Hannover, nicht englischer König geworden mit einer ganzen Reihe von Nachfolgern aus dem Hause Hannover. George II. August (1683–1760) regierte von 1727 bis 1760 als König von Großbritannien, und Kurfürst von Hannover. Sein Enkel, Georg III. (1738–1820), war von 1760 bis 1820 König von Großbritannien und Kurfürst von Hannover, ab 1806 König von Hannover und 1811 als geisteskrank erklärt worden. Ihm folgte Edward, Duke of Kent, König George IV (1762–1830, regierte von 1820 bis 1830. Da er keine berechtigten Nachkommen hatte, wurde sein Bruder Wilhelm IV. (1765–1837) sein Nachfolger und war von 1830 bis 1837 König von Großbritannien. Er ging als großer Reformer in die Geschichte ein. Nach seinem Tod endete die Personalunion zwischen Großbritannien und dem Königreich Hannover, da das Erbrecht Hannovers eine Frau auf dem Thron verbot.

Königin Viktoria profitierte vom Ende der Personalunion. Nur so konnte sie (1819–1901) von 1837 bis zu ihrem Tod als erste Frau den Königsstuhl übernehmen und prägte die Viktorianische Zeit von 1837 bis 1901 ganze 64 Jahre lang als Königin. Ihr Sohn wurde als König Edward VII. (1841–1910) 1901 auf den Thron geführt, und ihr Enkel regierte von 1910 bis 1936 als König George V. (1865–1936). Er nahm 1917 den Namen Windsor an. Sein Sohn, König George VI. (1895–1952), regierte von 1910 bis 1936. Ihm folgte Edward VIII. (1894–1972), der nie gekrönt wurde und bereits am 11. Dezember 1936 wieder abdankte, um die Schauspielerin Wallis Simpson heiraten zu können. Seine Nichte, die heutige Königin Elisabeth II., wurde 1952 gekrönt und regiert mittlerweile bereits seit 68 Jahren.

Die Weichen dazu waren auf dem Hunsrück gestellt worden, und der Zug fuhr schließlich über Heidelberg und Hannover bis nach Great Britain.

 

Zwei Rohrbomben bei Frauenberg gefunden

Donnerstag, 04. Februar 2021, Nahe-Zeitung, Seite 15

Zwei Rohrbomben bei Frauenberg gefunden

Die Rohrbomben wurden mit einer kontrollierten Sprengung unschädlich gemacht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hinweise. Foto: Hosser

Wohl selbst gebaut – Kripo nimmt die Ermittlungen auf

Frauenberg. Zwei offenbar selbst gebaute Rohrbomben haben am Dienstagnachmittag Sprengstoffexperten, Polizei und die Feuerwehr nach Frauenberg geführt: Im Uferbereich der Nahe in der Nähe der Bahnbrücke waren die explosiven Gegenstände bei Bauarbeiten gefunden worden. Mit einer gezielten Detonation auf einem abgelegenen Gelände in der Nähe des Sportplatzes wurde die Gefahr beseitigt. Woher die Bomben stammen, ist derzeit noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Es war gegen 13 Uhr, als bei der Polizei die Meldung einging: Der Verantwortliche einer Firma, die mit dem Ausbau eines Glasfasernetzes beschäftigt ist, hatte ein verdächtiges Objekt, möglicherweise eine Rohrbombe, gefunden. Nach der ersten Inaugenscheinnahme durch die Polizeikräfte wurde der zwischen Eisenbahnbrücke und Nahe gelegene Fundort weiträumig abgesperrt. „Erst später stellte sich heraus, dass es zwei Rohrbomben waren“, erklärt eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage der Nahe-Zeitung.

Die Ermittler der Kriminalpolizei Idar-Oberstein entschieden sich, spezialisierte Sprengstoffdelaborierer des Landeskriminalamtes hinzuzuziehen. Aufgrund deren Begutachtung konnten die Gegenstände, bei denen es sich dem ersten Anschein zufolge um zwei vermutlich seit Längerem liegende, selbst gebaute und in Alufolie gewickelte Rohrbomben handeln dürfte, abtransportiert werden. Auf einem abgelegenen Gelände brachten die Sprengstoffexperten das Selbstlaborat gegen 19.20 Uhr kontrolliert zur Detonation. Die Feuerwehr schritt unterstützend ein. „Wir haben Sandsäcke gebracht, um die Situation zu sichern“, berichtet Marco Braun, Wehrführer der VG Baumholder. „So einen Einsatz hatte ich bislang noch nicht erlebt“, fügt er hinzu.

Eine unmittelbare Gefahr für die Anwohner habe zu keiner Zeit bestanden, berichtet die Polizei weiter. Zwischen 16.40 und 19.30 Uhr sei die Eisenbahnstrecke zwischen Kronweiler und Idar-Oberstein für den Zugverkehr gesperrt worden. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont die Sprecherin. Positiv hervorzuheben sei, dass keine Schaulustigen vor Ort gewesen seien, die die Arbeit der Einsatzkräfte hätten behindern können. „Dafür sind wir wirklich sehr dankbar.“ red/pbl

Die Kriminalinspektion Idar-Oberstein hat nun Ermittlungen zur Bauart der Bomben, zur Herkunft und zu den Hintergründen aufgenommen. Sie bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Fund machen können oder sogar wissen, wer die Bomben dort platziert hat, sich unter Tel. 06783/9910 zu melden.

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