Musiker litten sehr unter der Pandemie

Samstag, 28. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 13

Musiker litten sehr unter der Pandemie

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden (von links) Dieter Schmidt, Karl-Werner Wild und Walter Schulz vom Vorsitzenden Heiko Heinz persönlich mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet. Foto: Gerhard Müller

Mitgliederversammlung nach langer Corona-Pause – Burgfest an Christi Himmelfahrt wieder ausrichten

Frauenberg/Sonnenberg. Die Corona-Pandemie war für viele Vereine schwierig. Auch der Musikverein Frauenberg/Sonnenberg hat spürbar darunter gelitten, wie der Vorsitzende des Musikvereins, Heiko Heinz, nun in der Mitgliederversammlung berichtete.

In seinem Bericht ging der Vorsitzende darauf ein, dass man sowohl personell als auch finanziell in den vergangenen beiden Jahren eine Negativentwicklung hinnehmen musste. Auch haben einige Musikerinnen und Musiker den Verein aus Altersgründen oder krankheitsbedingt verlassen. So ist der Kassenbestand aufgrund fehlender Einnahmen und weiterhin bestehender Fixkosten, unter anderem für den Dirigenten, innerhalb von zwei Jahren ebenfalls gesunken.

Der erste Kassierer Rainer Purper legte der Versammlung die exakten Zahlen vor. Besonders schmerzlich ist die Tatsache, dass der mit Abstand größte Einnahmeposten, das Burgfest an Christi Himmelfahrt, zum dritten Mal in Folge auch im Jahr 2022 nicht stattfinden konnte. Der Verein setze nun alles daran, die Traditionsveranstaltung in diesem Jahr wieder durchführen zu können, sagte Heinz. Dazu sei man aber auf die Unterstützung anderer Ortsvereine angewiesen. „Entsprechende Gespräche laufen derzeit“, erläuterte Heinz und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft.

Positiv sei es gewesen, erwähnte Purper, dass Dirigent Jürgen Fey auf einen Teil seines Dirigentengehalts verzichtete. So habe er auch dazu beigetragen, dass der Verein finanziell etwas entlastet wurde. Anschließend gab Schriftführer Helmut Bühl einen Überblick über die Mitgliederstatistik und die Veranstaltungen der vergangenen drei Jahre im Berichtszeitraum. Demnach wurden im Kalenderjahr 2019 noch 16 Auftritte registriert, und im Kalenderjahr 2022 reduzierte sich die Zahl der öffentlichen Auftritte auf vier. „Hier zeigte sich deutlich, dass viele Veranstalter nach wie vor zurückhaltend planten“, erläuterte er. Bühl hob hervor, dass die Probenarbeit auch in der Corona-Pandemie entsprechend der jeweils geltenden Verordnungen weiterlaufen konnte. „In den Zeiten, in denen die Proben erlaubt waren, probte der Verein im Freien auf dem Gelände des Angelsportvereins“, schilderte er. Ab dem Zeitpunkt, zu dem auch in Innenräumen Proben erlaubt waren, habe man unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregelungen wieder intensiv auch drinnen geprobt.

Als Vertreter der Kassenprüfer bescheinigte Dirk Schröter eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstands, welche von der Versammlung einstimmig erteilt wurde. Schröter wurde von der Versammlung auch als Versammlungsleiter für die anschließende Neuwahl gewählt. Als Vorsitzender wurde der bisherige Vorsitzende Heiko Heinz vorgeschlagen, der auch einstimmig wiedergewählt wurde. Heinz bedanke sich für das Vertrauen und merkte an, dass er dieses Amt bereits im 31. Jahr bekleidet und es weiterhin mit Herzblut ausüben wolle. Auch bei den restlichen Vorstandsposten setzt der Verein auf Kontinuität, indem alle bisherigen Amtsinhaber von der Versammlung einstimmig in ihren Posten bestätigt wurden. Neben Heinz waren auch die übrigen Vorstandsmitglieder Andreas Schwarz (stellvertretender Vorsitzender), Rainer Purper (Kassierer) und Helmut Bühl (Schriftführer) bereit, sich weiterhin im Vorstand zu engagieren. Ortsbürgermeister Patrick Kielburger bedankte sich beim Verein und hob diesen als wichtigen Aktivposten innerhalb der Ortsgemeinde heraus, indem er stets zur Stelle sei, wenn eine Veranstaltung musikalisch zu begleiten ist.

Gerhard Müller

Ehrenmitglieder berufen

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Walter Schulz, Helmut Herrmann, Dieter Schmidt, Jürgen Wermke, Simone Mittelstädt, Frank Anderlik, Karl-Werner Wild und Jürgen Busch zu Ehrenmitgliedern ernannt. Heiko Heinz überreichte den verdienten Mitgliedern jeweils eine Ehrenurkunde. gmü

Nahebrücke: Freigabetermin noch nicht sicher

Freitag, 20. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 20

Von Axel Munsteiner

Diese Baustelle ist seit kurz vor Weihnachten verwaist: Auf der Nahebrücke zwischen Sonnenberg und Frauenberg ruhen derzeit die Sanierungsarbeiten. Wann es mit ihnen wieder losgeht, ist derzeit noch offen. Foto: Reiner Drumm

LBM: Wiederaufnahme der Arbeiten hängt von zwei Faktoren ab – Nach Neustart bleibt Sperrung noch zwei Wochen bestehen

Frauenberg/Sonnenberg. Das Geduldsspiel um die ohnehin bereits mehrfach verschobene Aufhebung der Sperrung der Kreisstraße 12 zwischen Frauenberg und Sonnenberg geht weiter. Denn laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach ist noch unklar, wann die kurz vor Weihnachten unterbrochenen Sanierungsarbeiten an der die beiden Orte verbindenden Nahebrücke fortgesetzt werden. Immerhin gibt die Verkehrsbehörde aber auch eine Mitteilung, die als Hoffnungsschimmer zu werten ist.

Aufgrund der kalten Witterung konnten kurz vor Weihnachten – wie die NZ seinerzeit berichtet hatte – die Asphaltarbeiten auf der Fahrbahn des Bauwerks, das sich seit 1966 über den Fluss spannt, nicht mehr ausgeführt werden. Seitdem ruht die von der Firma Aventas ausgeführte Brückensanierung, und aus der vom LBM angekündigten Verkehrsfreigabe der K 12 am 23. Dezember wurde nichts.

Nur für Fußgänger und Radler offen

Damit vor allem die bereits eingebaute Grundierungsschicht die Winterpause unbeschadet übersteht, wurde die gesamte Fahrbahn auf der Brücke zuvor noch mit Vliesmatten ausgelegt und darüber provisorisch eine Schotter-Splitt-Schutzlage angebracht. Für den motorisierten Verkehr ist die Überquerung der Brücke trotz des aktuellen Baustopps ausdrücklich nicht erlaubt. Fußgänger und Radfahrer dürfen das aber tun, worauf auch eine entsprechende Beschilderung hinweist.

Wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden, ist zurzeit noch offen und hängt wesentlich von zwei Faktoren ab. Auf NZ-Nachfrage erklärt Andreas Molter, stellvertretender Leiter der Fachgruppe Projektmanagement beim LBM, dass dies geschehen soll, „sobald es die Witterung zulässt und die Mischwerke wieder Asphalt liefern werden. Denn zu Beginn eines jeden Jahres werden an den Mischanlagen die anstehenden Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt.“

Die Behörde gibt aber auch eine Auskunft, die vor allem für die Bürger in den beiden besonders betroffenen Anliegerorten für etwas Erleichterung sorgen dürfte. Sobald nämlich die Firma Aventas wieder tätig sein kann, würden noch circa zwei Wochen Bauzeit benötigt werden, um danach die Sperrung der K 12 aufheben zu können. Es seien dann zwar noch Restarbeiten wie die Erneuerung der Brückengeländer erforderlich. „Diese können jedoch unter Verkehr, aber gegebenenfalls mit Einschränkungen des Verkehrsraums, ausgeführt werden“, heißt es seitens des LBM. Die Behörde bittet aber um Verständnis dafür, dass es aufgrund der oben gemachten Anmerkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verbindliche Aussage über das Bauende geben kann.

Große Belastung für zwei Dörfer

Vor allem die Freigabe des Verkehrs über die Brücke wird sowohl in Sonnenberg-Winnenberg als auch in Frauenberg sehnlichst erwartet, wie die beiden Ortsbürgermeister Frank Robbert und Patrick Kielburger betonen. „Die aktuelle Situation ist für unser Dorf schon eine sehr große Belastung, und man wird von Bürgern immer wieder darauf angesprochen, wann man endlich auch wieder mit dem Auto über die Brücke fahren darf“, sagt Robbert. Ähnlich geht es seinem Frauenberger Kollegen. „Dass die Sperrung nun sogar deutlich über die Weihnachtszeit hinaus andauert, strapaziert die Leute schon sehr. Man muss ja bedenken, dass man nun schon seit etwa drei Monaten einen großen Umweg nehmen muss, um von Ort zu Ort zu kommen“, betont Kielburger.

Kielburger rechnet sogar vor, wie viele Kilometer es von Frauenberg über die ausgeschilderte Umleitung via L 176 und dann über die B 41 nach Rötsweiler und Oberbrombach sind, um ins eigentlich in Sichtweite auf dem Hügel am anderen Naheufer gelegenen Sonnenberg zu kommen. „Hin und zurück sind es 33 Kilometer“, erläutert Kielburger.

Betroffen sind in Frauenberg zum Beispiel die Jungen und Mädchen, die in Sonnenberg die Kita besuchen. Auch ihr Bus muss den Umweg nehmen. Gleiches gilt für Eltern, wenn sie die Kinder abholen wollen, oder für Frauenbergerinnen, die in der Kita arbeiten.

Immerhin: Von Frauenberg aus geht es über die L 176 nach wie vor ungehindert in beide Richtungen nach Idar-Oberstein und Baumholder. Anders sieht das für die Sonnenberger-Winnenberger aus: Wegen der gespeerten Nahebrücke sind sie von dieser kürzesten Strecke in die beiden Städte abgeschnitten. „Viele Leute im Ort haben deshalb inzwischen sogar ihr Einkaufsverhalten geändert und fahren derzeit eher nach Birkenfeld“, berichtet Robbert.

Große Umwege zur Firma Stephan

Stark betroffen sei zudem der im Dorf ansässige Thomas Klein, der auch viele Stammkunden aus Frauenberg hat. Von ihm habe er die Rückmeldung erhalten, dass diese zurzeit wegen der Sperrung nicht kommen, sagt der Ortschef. Es gebe zudem noch ein weiteres Paradebeispiel für Sonnenberg-Winnenberger, die täglich mit der Sperrung konfrontiert sind. Denn im Doppeldorf gibt es viele Menschen, die bei der in der Edelsteinindustrie tätigen Firma Stephan arbeiten. Die Zufahrt zu ihr befindet sich direkt hinter der Nahebrücke in der Frauenberger Bahnhofstraße. Auch sie müssen große Umwege in Kauf nehmen, um zum Job zu kommen. Kein Wunder also, dass hüben wie drüben der Wunsch groß ist, dass die Bauarbeiten an der Brücke möglichst bald beendet sind.

„Gräfin-Loretta“ – Weg ist jetzt in den Top 15

Eine Aufwertung für die Traumschleife „Gräfin Loretta“ ist das Hofcafé in Frauenberg, das die Familie Esposti im Herbst eröffnet hat. Die Betreiber beabsichtigen, das Café im Frühjahr um eine Außenterrasse zu erweitern. Dort, wo man den Carport erkennen kann, sollen zehn zusätzliche Tische aufgestellt werden, an denen bis zu 40 Gäste Platz finden werden. Foto: Gerhard Müller

 

Nahezeitung vom 06.01.2023
Traum­schlei­fen in der VG er­neut mit sehr gutem Er­geb­nis bei der Nach­zer­ti­fi­zie­rung – Pan­ora­ma­fens­ter kom­men gut an 

von Sascha Saueressig

Baumholder/Frau­en­berg

Ei­gent­lich waren die tur­nus­mä­ßi­gen Nach­zer­ti­fi­zie­run­gen der Pre­mi­um­wan­der­we­ge „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Traum­schlei­fe und Bä­ren­bach­pfad be­reits im Spät­som­mer ge­plant ge­we­sen. Doch die Bau­stel­le an der Frau­en­burg ver­zö­ger­te die Über­prü­fung durch die Ex­per­ten des deut­schen Wan­der­in­sti­tuts bis Ende No­vem­ber.
Doch das Er­geb­nis der Be­ge­hun­gen durch die Wan­der­ex­per­ten kann sich sehen las­sen: Beide Traum­schlei­fen konn­ten ihre Be­wer­tun­gen um je­weils zwei Punk­te bei der Nach­zer­ti­fi­zie­rung stei­gern. Der Bä­ren­bach­pfad in Baum­hol­der darf sich nun über 69 Punk­te freu­en, und die Traum­schlei­fe „Grä­fin Lo­ret­ta“ ist nun mit ihren 86 Punk­ten sogar unter den bes­ten 15 Traum­schlei­fen der Wan­der­re­gi­on Saar-Huns­rück. „Wir sind sehr zu­frie­den mit die­sem Ab­schnei­den“, be­rich­tet Jes­si­ca Zim­mer aus der Tou­rist-In­for­ma­ti­on der Ver­bands­ge­mein­de.
We­ge­war­te ein Plus­punkt
Ein Dan­ke­schön rich­tet sie auch an die We­ge­war­te, die um Diet­mar Gör­litz stän­dig auf den mehr als 60 Ki­lo­me­tern der Pre­mi­um­wan­der­we­ge und dem Na­he­steig un­ter­wegs sind, um die Stre­cken in Schuss zu hal­ten. Auch in die­ser Jah­res­zeit gilt es, Schä­den zu be­sei­ti­gen und die He­cken zu­rück­zu­schnei­den, damit die Wege im Früh­jahr wie­der frei und gut be­geh­bar sind, er­läu­tert die Tou­ris­mus­fach­frau.
Ins­be­son­de­re bei der „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Traum­schlei­fe sei die In­stal­la­ti­on eines der bei­den neuen Pan­ora­ma­fens­ter und zu­sätz­li­cher Mö­blie­rung und Ru­he­bän­ke gut an­ge­kom­men. „Die Aus­sich­ten sind atem­be­rau­bend“, er­klärt Zim­mer. Seit­dem die über­di­men­sio­na­len Holz­rah­men auf­ge­stellt wor­den seien, hätte sich die Zahl der Bil­der und Vi­deo­clips auf den un­ter­schied­lichs­ten so­zia­len Me­di­en­platt­for­men ver­viel­facht. „Jeder der vor­bei­kommt, macht von sich und dem Aus­blick Fotos und stellt dies in sein Pro­fil“, schil­dert Zim­mer. Mehr kos­ten­lo­se Wer­bung könne man gar nicht be­kom­men. Die Idee zu den Pan­ora­ma­fens­tern habe man sich auf Wan­der­stre­cken im Schwarz­wald ge­holt, wo ähn­li­che Kon­struk­tio­nen, die Wan­de­rer zum Fo­to­gra­fie­ren mit Ka­me­ras oder Han­dys ein­la­den.
Neue Gas­tro­no­mie in Frau­en­berg
Ein wei­te­rer Plus­punkt für die Traum­schlei­fe „Grä­fin Lo­ret­ta“ sei die Wie­der­eröff­nung der frü­he­ren Berg­schen­ke durch die Fa­mi­lie Epos­ti als Hof­ca­fé. Das gas­tro­no­mi­sche An­ge­bot di­rekt am Wan­der­park­platz sei ein wich­ti­ger Bonus, und sie ist dank­bar, dass die Zer­ti­fi­zie­rung erst nach der Er­öff­nung ter­mi­niert wurde. Hinzu soll für den Som­mer ein Bier­gar­ten mit bis zu 40 Frei­luft­plät­zen kom­men. „Wir sind wahn­sin­nig froh, dass die­ses An­ge­bot dort ent­stan­den ist“, sagt Jes­si­ca Zim­mer. Denn das Hof­ca­fé be­lebt nicht nur das Wan­der­er­leb­nis, es ist auch ge­ne­rell für Frau­en­berg ein Ge­winn.
Auch wenn die klas­si­sche Wan­der­sai­son erst im März und April star­tet, sind die bei­den Pre­mi­um­we­ge in der VG auch im Win­ter er­wan­der­bar. Auch wenn der „Grä­fin-Lo­ret­ta“-Weg der­zeit über den Rad­weg er­reich­bar ist und auf dem Na­he­steig auf­grund des Fels­rut­sches im Spät­herbst Pause ist, kön­nen Wan­de­rer auch jetzt die Stre­cken er­kun­den. Als Tipp für die Win­ter­wan­de­rung legt Zim­mer Wan­de­rern ans Herz, sich ein Win­ter­pick­nick im Hotel Zum Stern in Baum­hol­der zu bu­chen oder im Hof­ca­fé in Frau­en­berg etwas in­di­vi­du­ell zu­sam­men­stel­len zu las­sen und den Im­biss dann auf der Wan­de­rung zu ge­nie­ßen.

 

 

 

 

 

Rätsel um wehrhaftes Haus am Ellerbach

 

Freitag, 13. Januar 2023, Nahe-Zeitung, Seite 19

Von Gerhard Müller

 

Die beiden Hobbyhistoriker Dr. Freimut Heiderich (links) und Achim Bechtel verschaffen sich anhand einer alten Forstkarte einen Überblick über die Lage des Burghauses und der Katharinenkapelle. Foto: Gerhard Müller

Freimut Heiderich und Achim Bechtel erforschen Hinweise auf Burghaus und Katharinenkapelle

Frauenberg. Über die Geschichte der Frauenburg wurde schon viel geschrieben und der Innenbereich sogar archäologisch untersucht. Dagegen ist die nähere Umgebung der Burg fast unerforscht. So gibt es Belege eines wehrhaften Burghauses und einer Katharinenkapelle. Lediglich die Bedeutung und der Zeitraum, wann diese außerhalb der Frauenburg liegenden mittelalterlichen Gebäude gebaut wurden, sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt.

So machten sich die beiden Hobbyhistoriker Dr. Freimut Heiderich und Achim Bechtel nun auf den Weg, die bisherigen Erkenntnisse zusammenzutragen. Detaillierte Hinweise auf historische Wege und Gebäude vermittelt eine Forstkarte aus dem Jahr 1759, die der Geometer Werner erstellt hatte.

Freimut Heiderich hat dies in seinem Buch „Frauenberg-Sonnenberg-Winnenberg – Herrschaft und Bauern im Umfeld der Frauenburg“ deutlich herausgestellt. Die Karte zeigt elf einzelne Gehöfte Tal-Frauenbergs entlang des mittelalterlichen Wegverlaufs von der Nahe bis zur Frauenburg auf, die während eines verheerenden Gewitters weggespült wurden. Der alte Weg führte entlang des Talbachs bis zum Zusammenfluss des Ellerbachs und Aubachs. Nach der Überquerung der beiden Bäche geht es weiter entlang des Ellerbachs bis zur Ruine es ehemaligen Burghauses. Die Mauerreste sind noch heute gut zu erkennen.

Ruine zeugt von mächtigem Bau

In vielen alten Urkunden wurde das Burghaus als herrschaftliches Haus im Tal zu Frauenberg bezeichnet. Die Ruine des Burghauses befindet sich direkt am Ellerbach. Die Außenmaße der Bruchsteinmauer bemessen 16 auf 20 Meter bei einer Wandstärke von 1,40 Metern.

Nach dem Tod der Gräfin Loretta von Sponheim-Starkenburg 1346 erhielt ihr jüngster Sohn Gottfried von seinem Bruder Graf Johann III. das Haus als Lehen. Die entsprechende Urkunde ist auf den 25. März 1347 datiert. Gottfried durfte das Haus gegen jedermann verteidigen. Demnach war das Gebäude wehrhaft. Weiterhin wird in der Urkunde ein „Gezelin“ als Vorbesetzer genannt, was eine Erbauung durch den Orden der Zisterzienser vermuten lässt.

Achim Bechtel hat unter dem Titel „Die Entstehung des Burghauses im Tal zu Frauenberg“ einen Aufsatz erfasst. Er bezog sich auf die von Johannes Mötsch zusammengefassten Urkunden und konnte so belegen, dass sich das Anwesen bereits ab dem Jahr 1218 im Besitz von Adelheid von Sayn befand. Als Adelheid 1263 verstarb, ging das mütterliche Erbe der Grafschaft Sayn an Johann I. von Sponheim-Starkenburg über.

Es ist möglich, dass es sich bei dem in den Urkunden genannten um das später als herrschaftliches Haus bezeichnete Gebäude handelte. Dem Namen nach könnte eine Tochter- oder Enkelgründung der Primarabtei Clairvaux gemeint sein. Aus der Teilungsurkunde von 1265 wird „Ellingbagh“ genannt, das man zunächst sicherlich mit Allenbach in Verbindung bringen wird. Aber durch die Namensähnlichkeit könnte auch das wehrhafte Haus direkt am Ellerbach gemeint sein. So hätten Johann I. oder sein Sohn Heinrich I. mit geringen Mitteln das Haus in einen militärischen Stützpunkt umwandeln können und zum Schutz gegen die Grafen von Veldenz Verwendung finden. Dies hätte mit Sicherheit weniger Aufsehen erregt, als eine neue Burg zu bauen. Da die Erträge aus den Gütern Clervaux schlecht waren, was von den Visitatoren bereits Ende des 12. Jahrhunderts erkannt wurde, zogen sich die Zisterzienser aus der Einöde zurück und verkauften das Gebäude.

Zwei Steinhaufen zeigen Standort

In kurzer Entfernung zum herrschaftlichen Haus, direkt am alten Weg in Richtung Frauenburg, befand sich das zweite außerordentliche Gebäude, die Katharinenkapelle. Von der alten Kapelle sind nur noch zwei 20 Zentimeter lange Steinhaufen übrig geblieben. Die Breite der ehemaligen Kirche betrug neun Meter. Zwischen Steinen sind Schieferstücke zu finden, die von der ehemaligen Bedachung stammen.

Als Erbauer kommen die Ritter von Schwarzenberg und Blancheflor von Veldenz oder eben Loretta von Sponheim selbst infrage. Die Ritter haben die ab circa 1260 erwähnte Burg bemannt. Fraglich ist, ob ein einzelner Ritter oder Edelknecht aus der Familie in der Lage war, die Kapelle zu stiften.

Der Witwe Blancheflor von Veldenz wurde bei einer Klage wegen der nicht entrichteten Mitgift des Hauses Sponheim-Starkenburg, Recht gegeben. Von ihrem Wohnsitz, der Burg Lichtenberg, durfte sie Abgaben aus günstig gelegenen Gebieten einziehen. Aber ob sie sich es als Witwe hätte leisten können, eine Kapelle zu bauen, ist ebenfalls fraglich.

So liegt letztendlich die Vermutung nahe, dass Loretta von Sponheim-Starkenburg als Stifterin der Katharinenkapelle infrage kommt. Dies würde eine Erbauung um das Jahr 1330 bedeuten. Die bronzene Glock der Kapelle ist heute noch im Besitz der Ortsgemeinde Frauenberg und täglich zu hören.

In der Inschrift sind der heilige Gregorius und die heilige Katharina von Alexandrien, die Namensgeberin der Glocke, benannt. Auch zur Frauenburg kommt immer mal wieder die These auf, dass die Burg einst aus sieben Türmen bestanden hätte. Auch diese Behauptung konnte bis heute nicht eindeutig erwiesen oder widerlegt werden. In Sache der Burg sind die Historiker schon einen Schritt weiter und können anhand von alten Urkunden beweisen, dass Gräfin Loretta von Sponheim nicht die Erbauerin war. Letztendliche Klarheit über die Geschichte des herrschaftlichen Burghaues, der Katharinenkapelle und der Frauenburg selbst können nur archäologische Befunde erbringen.

Wegen Wetter: Nahebrücke bleibt gesperrt

Donnerstag, 22. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 20

Wegen Wetter: Nahebrücke bleibt gesperrt

Um weitere witterungsbedingte Schäden zu verhindern, wurde auf der Fahrbahn der Nahebrücke eine provisorische Schotter-Splitt-Schutzlage verlegt. Der Landesbetrieb Mobilität betont aber ausdrücklich, dass die Straße trotzdem bis ins nächste Jahr hinein voll gesperrt bleibt. Foto: Gerhard Müller

LBM erklärt neuerliche Verzögerung bei Sanierungsarbeiten

Sonnenberg-Frauenberg. Die im Oktober schon mit Verzögerung begonnene Instandsetzung der Nahebrücke – ursprünglich vorgesehener Baustart war in den Sommerferien gewesen – zwischen Sonnenberg-Winnenberg und Frauenberg wird nicht vor den Weihnachtsfeiertagen für den Verkehr freigegeben. Die zunächst bis zum 26. November, später bis zum 23. Dezember verlängerte Vollsperrung muss erneut verlängert werden.

Somit konnte das Ziel, die wichtigste Verbindung zwischen den Ortsgemeinden Sonnenberg-Winnenberg und Frauenberg vor den Feiertagen für den Verkehr zu öffnen, nicht eingehalten werden. Diese schlechte Nachricht hatte unsere Zeitung bereits kurz vermeldet. Zur Begründung habe die beauftragte Baufirma angegeben, dass das widrige Winterwetter in der vorigen Woche mit Schnee und eisiger Kälte den Zeitplan durchkreuzt hat. Der für die Woche vor Weihnachten geplante Einbau von Abdichtungs- und Asphaltmaterialien sei daher nicht mehr möglich gewesen. Denn bei den sehr frostigen Temperaturen hätten Schäden entstehen können, die im Frühjahr wieder zu beheben wären, teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach mit. Diese Schäden zu beheben, hätte wiederum zu einer weiteren Verlängerung der Bauzeit und zu einer Erhöhung der Baukosten geführt, ergänzt die Verkehrsbehörde.

Damit das im Jahr 1966 errichtete Bauwerk die Kältephase unbeschadet übersteht, wurde die gesamte Brücke mit Vliesmatten ausgelegt. Darüber wurde provisorisch eine Schotter-Splitt-Schutzlage angelegt, damit es nicht zu einer Beschädigung der bereits eingebauten Grundierungsschicht kommt.

Der LBM weist ausdrücklich darauf hin, dass die Strecke nicht für den Verkehr freigegeben ist. Die Firma Asphaltbau Juchem ist derzeit dabei, die groben Unebenheiten im Zuge der gefrästen Straßenstrecke provisorisch zu verfüllen. So bleibt die Kreisstraße 12 zwischen Sonnenberg-Winnenberg und Frauenberg weiterhin voll gesperrt und die Autofahrer müssen nach wie vor größere Umwege in Kauf nehmen. Die Arbeiten werden weitergeführt, sobald es die Witterung zulässt. Gerhard Müller

Wissenswerter Überblick mit Wermutstropfen

Montag, 19. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 22

Wissenswerter Überblick mit Wermutstropfen

Von Gerhard Müller

Ortsbürgermeister Patrick Kielburger (2. von links) stößt mit seinen beiden Beigeordneten, Karl Heinz Thom (links) und Achim Bechtel (2. von rechts), sowie dem Vertreter des Verschönerungsvereins, Stefan Bühl (rechts), auf die neue Infotafel zur Burgruine Frauenburg an. Foto: Gerhard Müller

Informationstafel zur Geschichte der Frauenburg und zu Loretta von Sponheim offiziell eingeweiht

Frauenberg. Ein Prost auf die neu aufgestellte Infotafel zur Burgruine Frauenburg: Patrick Kielburger, Ortsbürgermeister von Frauenberg, hat mit seinen beiden Beigeordneten Karl-Heinz Thom und Andreas Bechtel sowie Stefan Bühl als Vertreter des Verschönerungsvereins auf die neu errichtete Infotafel am historischen Gemäuer angestoßen.

Es war der Wunsch der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gewesen, die Infotafel im Rahmen einer kleinen Feier mit Vertretern der Ortsgemeinde sowie den an der Aufstellung beteiligten Vereinsvertretern offiziell einzuweihen und so der Öffentlichkeit zu übergeben. Aus der geplanten Teilnahme eines Vertreters der Generaldirektion an diesem Termin wurde aber nichts. Sowohl Klaus Colerius, der Regionalleiter Mittelrhein-Eifel, Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer, als auch dessen Vertreterin Angela Kaiser-Lahme waren verhindert und konnten nicht zur Frauenburg anreisen.

Brückensperrung dauert doch länger als geplant

Montag, 05. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 20

Brückensperrung dauert doch länger als geplant

An Weihnachten soll die Talbrücke wieder frei sein

Frauenberg. Die Sanierung der Nahebrücke, die Verbindung der beiden Orte Sonnenberg-Winnenberg und Frauenberg, dauert nun doch länger als geplant. Aufgrund fehlender Kapazitäten und Personalmangel war die Maßnahme bereits von den Sommerferien in den Herbst verschoben worden. Erst am 17. Oktober nahm die Firma Aventas die Arbeiten auf. Die für sechs Wochen (also bis 26. November) angesetzte Vollsperrung der Brücke konnte nicht eingehalten werden. Die nasse und kalte Witterung und zusätzlich festgestellte Betonschäden am Brückenüberbau, die erst nach dem Entfernen des Brückenbelages entdeckt wurden, sorgen nun für eine weitere Verzögerung.

Auch bei der Demontage des alten Fahrbahnüberganges gab es Schwierigkeiten, die zeitliche Verschiebungen des Einbaus des neuen Überganges nach sich zogen. Die Vollsperrung musste zunächst bis zum 9. Dezember verlängert werden. Aber auch dieser Termin könne nicht eingehalten werden, wie der LBM mitteilt. Für die erneute Verlängerung der Vollsperrung bis auf den 23. Dezember sei auch Vandalismus verantwortlich. So wurden Abdeckfolien, die den Instandsetzungsmörtel schützen sollten, aufgerissen. Der Mörtel war am Morgen nicht mehr verwendbar. Zerschnittene Hydraulikschläuche am Bagger mussten repariert werden, der Bagger war lange nicht einsetzbar.

In den Tagen vor Heiligabend ist die Asphaltierung der Straße von der ehemaligen Gaststätte Talbach über die Brücke bis zur Bahnstrecke vorgesehen. Die dann noch ausstehenden Arbeiten an der Brückenkappe, die Fugenarbeiten sowie die Herstellung der Bauwerkstreppe und die Instandsetzung des Geländers können im kommenden Jahr mit angepasster Verkehrssicherung erfolgen. gmü

Montag, 05. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 20

Noch bis kurz vor Weihnachten müssen sich die Autofahrer gedulden, um die Nahebrücke wieder benutzen zu können. Am Freitag wurde eine Gussasphaltschutzschicht aufgetragen, um den Unterbau der Brücke für viele Jahrzehnte zu schützen. Foto: Gerhard Müller

Zwei Wehren erweisen sich als eingespieltes Team

Freitag, 02. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 20

Zwei Wehren erweisen sich als eingespieltes Team

Beim Legen der Saugleitung war für die Brandschützer aus Reichenbach und Frauenberg Teamarbeit gefragt. Foto: Tassilo Bergrath

An den Reichenbacher Höfen für Ernstfall geprobt

Reichenbach/Frauenberg. Bei der Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehren Reichenbach und Frauenberg stand neben dem Üben einer Rettungssituation auch das Arbeiten im Team im Fokus. Gegen 16 Uhr lautete der Hilferuf „Wohnungsbrand mit ein bis zwei vermissten Personen“.

Schnell waren sowohl das Reichenbacher als auch das Frauenberger Feuerwehrfahrzeug am Einsatzort an den Reichenbacher Höfen. Nun galt es, schnell die Einsatzbereitschaft herzustellen. Die Aufgaben waren klar verteilt und innerhalb kürzester Zeit konnte das erste Atemschutzteam in das verqualmte Gebäude vordringen.

Neben der Gefahrensituation, die ein Wohnungsbrand mit sich bringt, war am gewählten Übungsort auch die Herausforderung der Wasserentnahme zu bewältigen. „Jetzt im Herbst führt der Löschteich hier oben zum Glück ausreichend Wasser für einen solchen Einsatz. Im Sommer ist er aber oftmals trocken gefallen, was natürlich bei eventuellen Einsätzen mit bedacht werden muss“, erklärt der Reichenbacher Wehrführer Tassilo Bergrath.

Glücklicherweise konnten alle vermissten Personen schlussendlich ausfindig gemacht werden und so fand die letzte Gemeinschaftsübung in diesem Jahr einen gemütlichen Ausklang im Gerätehaus in Reichenbach, wo sich die fleißigen Feuerwehrmänner bei einer leckeren Gulaschsuppe stärkten und den Einsatz Revue passieren ließen. red

Neues Leben in früherer Burgschänke

Donnerstag, 01. Dezember 2022, Nahe-Zeitung, Seite 19

Neues Leben in früherer Burgschänke

Maria Eposti und ihr Mann Pino hoffen auf einen erfolgreichen Start ihres Hofcafés Frauenberg. Sie haben es nach neunmonatiger Renovierung in der früheren Burgschänke an der Nahebrücke eingerichtet. Fotos Christin Risch/VG-Verwaltung Baumholder

Familie Espositi eröffnet kleinen Laden mit Café in Frauenberg – Pizzas zum Mitnehmen im Angebot

Frauenberg. Mit diesem Neustart in einer einst beliebten Gaststätte wird das gastronomische Angebot im nördlichen Teil der Verbandsgemeinde Baumholder wieder spürbar aufgewertet. Am heutigen Donnerstag eröffnet Familie Espositi nach neunmonatiger Renovierungsphase ihr Hofcafé in der ehemaligen Burgschänke Frauenberg.

In dem liebevoll eingerichteten Laden, der sich unten im Tal zwischen Frauenberg und Sonnenberg direkt an der Nahebrücke befindet, treffen die Besucher ab sofort auf eine reichhaltige Auswahl an frischen Backwaren, hausgemachten Kaffee- und Kuchenspezialitäten, italienischen Weinen und leckeren handgemachten Delikatessen. „Die Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten ist uns sehr wichtig. Daher freuen wir uns, dass wir Naheweine vom Weingut Klein aus Merxheim, Honig von einem Imker aus Seesbach und bald auch Kartoffeln von einem Landwirt aus dem Nachbarort im Sortiment haben werden“, berichtet Maria Espositi, die Inhaberin des neuen Betriebs.

Im Hofcafé Frauenberg finden Besucher aber nicht nur den Laden und das kleine Café, sondern jeweils ab 16.30 Uhr sind dort auch warme italienische Speisen erhältlich. Eine Hauptrolle wird dabei der große Pizzaofen spielen, auch wenn es die leckeren Pizzen nur zum Mitnehmen gibt.

Montags, dienstags, donnerstags, freitags und samstags ist der Hofladen ab 6.30 Uhr durchgehend bis 21 Uhr geöffnet. Mittwochs ist Ruhetag, und sonntags kann das Café ab 12 Uhr besucht werden.

„Am Eröffnungstag sind alle Besucher und Kunden herzlich eingeladen, sich umzuschauen, uns kennenzulernen und einen kleinen Limoncello mit uns zu genießen. Der ist natürlich auch selbst gemacht. Wir freuen uns, dass es endlich so richtig losgeht“, sagt Maria Espositi.

Das neue Geschäft mit gastronomischer Note in der früheren Frauenberger Burgschänke liegt direkt an der Trasse des Nahe-Radwegs. Auch der Nahesteig für Wanderer führt nicht weit davon entfernt vorbei.

Im Laden werden auch süße Kostbarkeiten verkauft. red

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