Bikergottesdienst: Reisen mit leichtem Gepäck

Mittwoch, 22. Mai 2024, Nahe-Zeitung, Seite 21

Von Gerhard Müller

500 Besucher kamen zur 18. Auflage nach Frauenberg

 

Das Organisationsteam hatte auch den 18. Bikergottesdienst in Frauenberg perfekt organisiert, den rund 500 Gäste mit 350 – meist schweren – Maschinen besuchten. Foto: Gerhard Müller

 

Frauenberg. Nach den heftigen Regenschauern der Vortage hatten die Organisatoren des 18. Bikergottesdienstes richtig Glück mit dem Wetter. Bei angenehmen 21 Grad fanden sich rund 500 Biker und Bikerinnen beziehungsweise Bikerfreunde mit etwa 350 Motorrädern auf dem Sportplatzgelände des FC Lauretta in Frauenberg ein. Vor Betreten des Festgeländes bekamen die Gottdienstbesucher traditionell kleine Nussecken und wunderschöne Pins zur Begrüßung überreicht. Benno Nürnberg, mit seiner Ehefrau „Redrose“ Gertrud einer der Hauptorganisatoren der Daalbach-Biker, die zusammen mit der Kirchengemeinde Westrich Nahe den Gottesdienst ausrichteten, übernahm die Begrüßung.

Er verkündete, dass 1000 Euro, die aus Spenden des vergangenen Jahres zusammenkamen, der Jugendhilfegruppe Niederwörresbach zur Verfügung gestellt wurden. Auch konnte für die verunglückten Biker und deren Hinterbliebene ein kleiner Betrag zurückgelegt werden. Die Spenden, die während des Gottesdiensts gesammelt wurden, werden auch in diesem Jahr für soziale Einrichtungen Verwendung finden. Der Verunglückten wurde gedacht, indem die Biker kurz die Motoren ihrer schweren Maschinen aufheulen ließen, um danach eine Minute in Stille zu verweilen.

Für Pfarrer Lothar Hübner, der viele Jahre den Bikergottesdienst gestaltete, übernahm Diakon Oliver Schardt, der früher selbst als Biker an einigen Gottesdiensten teilnahm. Der Geistliche stellte das Motto „Mit leichtem Gepäck“ in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Koffer packen, erfordert Entscheidungen, was man auf seine Tour oder Urlaub mitnimmt, so reist man mit leichtem Gepäck viel leichter“, resümierte Schardt. Aber auch die schweren Gedanken lasse man besser zu Hause, um gemeinsam mit anderen Bikern einen Ausgleich zum Stress im Arbeitsleben zu suchen.

Den Song der Band Silbermond „Leichtes Gepäck“, die erzählen, dass man 99 Prozent seines Gepäcks nicht brauche, brachte er immer wieder in seine Predigt mit ein: „Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“

Das Akustik-Rock-Pop-Duo „Resist“ mit Bernd Diehl und Patrick Steup umrahmte den Gottesdienst musikalisch mit rockiger Musik. Natürlich wurde auch der dem Motto angeglichene Song von Silbermond „Leichtes Gepäck“ direkt an die Predigt angeschlossen und somit das ausgegebene Motto auch musikalisch unterstützt. Zuvor konnten sich die Besucher schon an „Hotel California“ von den Eagles oder „Hallelujah“ von Leonard Cohen erfreuen. Weitere Songs wie „Born to Be Wild“ von Steppenwolf waren belebende Elemente, die den Gottesdienst bereichern und auflockerten.

Nach den Fürbitten richtete „Redrose“ Gertrud den Friedensgruß an alle Biker und verabschiedete sich in eine Reha in den weiten Norden. Die kurze Pause zwischen Gottesdienst und Ausfahrt nutzen viele Gäste, um sich an den aufgestellten Tischen und Bänken des FC Lauretta mit Würstchen, Frikadellen oder Bikerschwenker zu versorgen. Das schöne Wetter machte auch ein längeres Verweilen am schönen Naheufer möglich. Die Idee, einen Bikergottesdienst zu gestalten, kam von den Daalbach-Bikern. Die Motorradfahrer sind ein lockerer Stammtisch, der sich alle 14 Tage donnerstags in der Schleifer Stube in Tiefenstein ab 19.30 Uhr trifft, um Motorradtouren zu planen, „Benzingespräche“ zu führen und den Bikergottesdienst vorzubereiten. Unter der Führung von Road Capitain Benno Nürnberg ging es dann auf eine rund 30 Kilometer lange Ausfahrt, die wieder zurückführte.

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